Werner Forster

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Werner Forster und seine Ehefrau Evi. (Foto: Jäger)

Werner Forster (* 3. Mai 1939; † 16. Januar 2015 in Passau) war ein Passauer Unternehmer und Konzertmanager (Concertbüro Forster). Er war verheiratet und hatte seinen Sohn.

Leben und Wirken

Der im Schießstattweg aufgewachsene Werner Forster absolvierte eine Ausbildung zum Friseur und war bereits als 21-Jähriger Friseurmeister. 1964 startete er als Veranstalter mit Frisur- und Modenschauen in der Redoute in Passau. Mit dem Erfolg und vollen Sälen wuchs der Mut zu Größerem – bald darauf mietete er sich erstmals in der Nibelungenhalle ein. Zwischen 1968 und dem Arbiss der Halle im Jahr 2004 führte Forster hier insgesamt 1.082 Veranstaltungen durch.

Zusätzlich zum Umzug in die größere Nibelungenhalle reicherten bald auch damalige Show-Stars wie Rex Gildo, Roy Black und Michael Holm die Forster’schen Schauen mit den rund 3.000 Besuchern um den 35-Meter Laufsteg musikalisch an. Mit der ihm eigenen Eloquenz hat er darauf Peter Alexander für Solo-Konzerte ebenso an Land bzw. nach Passau gezogen wie Udo Jürgens und James Last, Daliah Lavi und die Les Humphries Singers – allesamt Superstars jener Zeit in Deutschland. Mit all denen ging Forster schließlich auch auf Tournee in Süddeutschland – in Rosenheim, Ulm, Regensburg und Straubing. Sein Veranstalter-Dasein kollidierte daher immer massiver mit seinem Friseur-Metier. Er entschloss sich daher zum Verkauf des Friseurladens und widmete er sich ab Anfang der 1970er Jahre voll und ganz der Bühnenwelt. Für die Jugend und Junggebliebene holte er Weltstars wie Santana, Joe Cocker, Status Quo, Uriah Heep, Mike Oldfield, Scorpions, Ray Charles, Fats Domino, David Hasselhoff oder Cliff Richard nach Passau. Die Backstreet Boys traten vor ihrer gigantischen Weltkarriere in Passau mal als Vorband von DJ Bobo auf. Mit Jose Carreras, Gilbert Becaud, Montserat Caballé, Peter Hofmann oder Karl Moik wurden ganz andere Kulturinteressen bedient. Und mit der strippenden Männertruppe Chippendales hatte man auch mal ausschließlich Frauenspezifisches im Sortiment.

Gerade in seinen Anfangsjahren hat sich Forster durchaus öfters verspekuliert. Nach einer neuntägigen James-Last-Tournee musste er einmal 265.000 Mark draufzahlen. Aber das Meiste schlug ähnlich gewaltig in die andere Richtung aus: Etwa als sich Werner Forster nach einem eher mäßigen Auftritt der damals unbekannten Spider Murphy Gang vor 312 Besuchern im Passauer Kolpingssaal der Band annahm. Kaum ein halbes Jahr später brachte ihm die Münchner Band eine mit 6.500 Leuten übervolle Nibelungenhalle und Umsatz im sechsstelligen Betrag ein. Eingebracht hat Forster seine Veranstalter-Karriere auch bleibende Freundschaften, etwa mit Peter Alexander, Rainhard Fendrich und Wolfgang Ambros. Mit Letztgenanntem hat er in 35 Jahren rund 150 Konzerte veranstaltet.

In den 1990er Jahren versuchte sich Forster auch als Gastronom („Die Woche“) in Passau. In den 2000er Jahren zog er sich dann zu Gunsten seines Sohnes Oliver Forster allmählich aus dem Geschäft zurück. Zuletzt kümmerte er sich nur mehr um das Auslandsgeschäft des Concertbüros Forster. Dazu zählten die eigenproduzierten Musicals wie „She Loves You“ (Beatles) und „We Are The Champions“ (Queen), die weltweit tourten, sowie Barbie- und Lego-Shows. 2010 beendete Forster seine berufliche Tätigkeit aus gesundheitlichen Gründen.

Am späten Vormittag des 16. Januar 2015 starb Werner Forster überraschend im Alter von 75 Jahren nach einem kurzen Aufenthalt im Klinikum Passau. Er hatte seit Jahren an einer schweren Diabetes gelitten; sein geschwächtes Herz hatte schon die erste Dialyse nicht überstanden. Die Stadt Passau hätte ihn wenig später für sein kulturelles Engagement ehren wollen.

Literatur