Wilhelm Lütterfelds
Prof. Dr. Wilhelm Lütterfelds (* 31. Oktober 1943 in Glehn; † 11. Oktober 2018 in Passau) war ein deutsch-österreichischer Philosoph und von 1985 bis 2009 Inhaber des Lehrstuhls für Philosophie an der Universität Passau.
Leben und Wirken
Lütterfelds wurde am 31. Oktober 1943 in Glehn geboren. Von 1963 bis 1969 studierte er Philosophie, Katholische Theologie und Pädagogik in Bonn, München und Tübingen. 1974 wurde er in Tübingen mit der Schrift „Kants Dialektik der Erfahrung“ promoviert. 1980 habilitierte er sich an der Universität Wien mit einer Arbeit über „Private Sprache und Bewusstsein“. Bereits seit 1970 lebte er in Wien und nahm 1978 die österreichische Staatsbürgerschaft an.
Im Jahr 1985 wurde er Inhaber des Lehrstuhls für Philosophie an der Universität Passau (ein sog. Konkordatslehrstuhl). Er beschäftigte sich nur mit den allergrößten und schwersten Philosophen, vor allem mit Hegel und Wittgenstein. Mit seiner liberalen Grundhaltung war er aber, wovon seine Schüler profitierten, auch offen für ganz andere Themen, etwa naturalistische Ansätze in Erkenntnistheorie und Ethik sowie die Probleme des Zusammenlebens in einer multikulturellen Welt.
Auch nach seiner Emeritierung 2009 war er noch viele Jahre an der Katholisch-Theologischen Privatuniversität in Linz tätig, wo er beim Aufbau eines neuen Philosophie-Instituts mithalf und 2012 zum Honorarprofessor ernannt wurde. Bis zuletzt leitete er darüber hinaus noch private Lesekreise. Am 11. Oktober 2018 starb Lütterfelds nach schwerer Krankheit in Passau.
Literatur
- Christian Thies: Der Sokrates von Passau. In: Passauer Neue Presse vom 19.10.2018 (S. 21)
Vorgänger Lehrstuhl neu geschaffen |
Inhaber des Lehrstuhls für Philosophie 1985 bis 2009 |
Nachfolger Prof. Dr. Christian Thies |