Wilhelm Niedermayer

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Selbstporträt: "Selbst im Krankenstuhl", Öl auf Leinwand, 1960

Wilhelm Niedermayer (* 30. September 1899 in Passau; † 8. Januar 1965 ebenda) war ein niederbayerischer Maler und Graphiker.

Leben und Wirken

Der Sohn eines Justizrates wuchs auf der Englburg, dem Gut seines Großvaters beziehungsweise Onkels auf. Von 1909 bis 1916 besuchte er die Oberrealschule Passau und wurde anschließend zum Kriegsdienst eingezogen. Danach studierte er ab 1918 Agrarwissenschaft an der TH München-Weihenstephan und schloss die Examen 1921 ab. Nebenbei hörte er Vorlesungen über moderne Malerei insbesondere die französischen Impressionisten bei Prof. Popp. Nach dem Studium trat er in die Münchener Zeichen- und Malschule Moritz Heymann ein. Hier wurde er in der Akt-, Portrait- und Landschaftsmalerei unterrichtet. Danach setzte er seine Ausbildung bei Prof. Hermannsdörfer und Peter Trumm fort.

Um sich ganz der Malerei hingeben zu können, zog Wilhelm Niedermayer fest nach München. Er unternahm Studienreisen nach Ostfriesland, Worpswede, Böhmen, Italien und Dalmatien. Im Pariser Studienaufenthalt 1926/1927 wurde die Beschäftigung mit Impressionismus und Expressionismus für sein Werk bestimmend. Eine erste Ausstellung im Münchner Glaspalast machte ihn 1927 einer breiteren Öffentlichkeit bekannt. Niedermayer gehörte dem Münchner Künstlerbund an und arbeitete am Simplicissimus mit.

Seit 1931 lebte Wilhelm Niedermayer in Englburg in der Nähe der seiner Familie gehörenden Burg im sogenannten „Malerhäusl“. 1935 heiratete er seine Frau Marianne. In der Zeit des Nationalsozialismus stand er spätestens ab 1936 unter politischer Überwachung.

Mit der Gründung der Donau-Wald-Gruppe 1947 zählte Wilhelm Niedermayer neben Hermann Erbe-Vogel, August Philipp Henneberger, Reinhold Koeppel, Walter Mauder, Heinz Theuerjahr und Georg Philipp Wörlen zu den Wegbereitern der künstlerischen Szene in Ostbayern nach dem Zweiten Weltkrieg.

Wilhelm Niedermayer starb am 8. Januar 1965 in Passau. Dort wurde ihm zu Ehren die Wilhelm-Niedermayer-Straße benannt. Ebenso ist er in Tittling Namensgeber der Wilhelm-Niedermayer-Straße sowie der Wilhelm-Niedermayer-Grundschule.

Auszeichnungen

Literatur

  • Hans-Michael Körner (Hg., unter Mitarbeit von Bruno Jahn): Große Bayerische Biographische Enzyklopädie, Band 2 H-O, K. G. Saur München 2005, ISBN 3-598-11460-5

Weblinks