Winfried Becker

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Prof. em. Dr. Winfried Becker (* 1941 in Merzig, Saarland) ist ein Historiker und ehemaliger Professor an der Universität Passau.

Leben und Wirken

Becker studierte Geschichte und Germanistik an der Universität des Saarlandes und legte 1967 das 1. Staatsexamen ab. An der Universität Bonn setzte er sein Studium fort. Dort wurde er 1971 in Mittlerer und Neuerer Geschichte mit dem Thema Der Kurfürstenrat: Grundzüge seiner Entwicklung in der Reichsverfassung und seine Stellung auf dem Westfälischen Friedenskongress promoviert. 1979 folgte die Habilitation in Regensburg (Neuere und Neueste Geschichte) über Georg von Hertling, 1980 die Umhabilitation (Mittlere und Neuere Geschichte) ebenfalls in Bonn. Von 1967 bis 1972 war Becker wissenschaftlicher Mitarbeiter bei der Vereinigung zur Erforschung der Neueren Geschichte e. V. in Bonn, 1973 bis 1977 Assistent am Historischen Seminar der Universität München, 1977 bis 1979 an der Universität Regensburg, 1980 bis 1983 schließlich wissenschaftlicher Mitarbeiter bei der Konrad-Adenauer-Stiftung in St. Augustin. 1983/84 vertrat er eine Professur an der Universität Passau, 1984 wurde er schließlich auf den Lehrstuhl für Neuere und Neueste Geschichte in Passau berufen. Von Februar bis April 1999 hatte er eine Gastprofessur an der University of Notre Dame inne. Er hielt zahlreiche Vorlesungen an deutschen und ausländischen Universitäten und Akademien und gehört dem Vorstand der Görres-Gesellschaft an.

Bis 31. März 2007 war er Inhaber des Lehrstuhl für Neuere und Neueste Geschichte, am 31. Mai 2007 hielt er in Passau seine Abschiedsvorlesung.

Neben mehreren anderen Forschungsschwerpunkten beschäftigte sich Becker wiederholt mit der Region Passau. 1999 gab er den Sammelband Passau in der Zeit des Nationalsozialismus heraus, zu dem er selbst den Beitrag Die Organisation der NS-Volksgemeinschaft in Passau. Gleichschaltung – Konflikt – Widerstand schrieb. 2002 gab er einen Sammelband über den Passauer Vertrag heraus. Für die in 2. Auflage erschienene Geschichte der Stadt Passau steuerte er ebenfalls einen längeren Beitrag bei. Er beschäftigte sich auch mit dem Verhältnis von Religion und Wirtschaft im Bistum Passau während der frühen Neuzeit. 2011 erschien sein Frederic von Rosenberg – Korrespondenzen und Akten des deutschen Diplomaten und Außenministers 1913 – 1937 über den in Fürstenzell wohnhaften und dort beerdigten Frederic Hans von Rosenberg.

Weblinks