Wittelsbacherbrunnen (Passau)

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Der Brunnen vor der Neuen Residenz.
Die Inschrift am Wittelsbacherbrunnen.

Der Wittelsbacherbrunnen am Residenzplatz in Passau wurde 1903 zur Erinnerung an das 100-jährige Jubiläum der Zugehörigkeit Passaus zu Bayern angelegt. Die im barocken Stil gebaute Brunnenanlage wurde nach einem Entwurf des Münchner Bildhauers Jakob Bradl geschaffen.

Vorgeschichte

Bereits 1555 wurde ein Schöpfbrunnen am Residenzplatz angelegt. Der Grund dafür war der Bau der ersten Wasserleitung aus der Innstadt. Gekrönt war dieser Brunnen mit dem so genannten „Brunnenliendl“ – einer spätgotischen Figur, die in der rechten Hand einen Schild mit dem Stadtwappen und in der anderen eine Lanze mit einer Fahne trägt. Mittlerweile steht ein Abguss dieser lebensgroßen Steinfigur in einem Innenhof des Rathauses. Das Original ist seit Jahren, geschützt vor Wind, Wetter und schädlichen Umwelteinflüssen, im Oberhaus-Museum untergebracht. 1860 wurde der „Marienbrunnen“ auf dem Residenzplatz errichtet. An Maria-Lichtmess, dem 2. Februar, hatte der Bischof die steinerne Madonna mit dem Jesuskind geweiht. Nur wenige Tage später wurde sie auf der sieben Fuß hohen Granitsäule des neuen Brunnens am Residenzplatz aufgestellt.

Nicht ganz 50 Jahre später musste die Madonna dem „Wittelsbacher-Brunnen“ mit der Patrona Bavariae weichen. Dieser wurde zur Erinnerung an die hundertjährige Zugehörigkeit der Stadt zu Bayern im Rahmen eines großen Festes am 7. Juli 1906 von „Seiner Königlichen Hoheit, Prinz Alfons von Bayern“, feierlich enthüllt.

Architektur

Der Bildhauer Jakob Bradl hatte sich im ausgeschriebenen Wettbewerb mit seinem Entwurf durchgesetzt. Das Figurenprogramm ist dabei ganz auf Passau zugeschnitten. Eine Marienstatue steht auf einer hohen Säule im Mittelteil des oktogonalen Brunnenbeckens und drei kleine Englein im Figurenkranz zu ihren Füßen beherrschen die Brunnenanlage. Maria wird hier als Himmelskönigin und Patronin Bayerns dargestellt.

Die drei Engelsfiguren stehen als Symbol für die drei Flüsse Passaus (Donau, Ilz und Inn): Die Ähren im Haar der Donau stehen für die fruchtbarsten Areale des Bundeslandes Bayern, durch welche die Donau fließt. Da in der Ilz Flussperlenmuscheln zu finden sind, sind Perlen um den Haarkranz des zweiten Engels gebunden. Die dritte Engelsfigur repräsentiert in Gestalt eines Bayrischen Bengels mit Tirolerhut den Inn.

Der Brunnen symbolisiert die Stadt Passau, die ihren Platz in Bayern gefunden hat. Jakob Bradl verewigte in seinem Kunstwerk seine Frau und seine vier Kinder.

Galerie

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