Wladislaw von Schlesien

Aus RegioWiki Niederbayern
Wechseln zu: Navigation, Suche
In diesem Artikel fehlen noch Bilder oder Fotos.
Dieser Artikel ist leider noch ohne Bebilderung. Wenn Sie über passende Bilder oder Fotos verfügen, dann laden Sie sie bitte hoch (unter Beachtung der Lizenzregeln) und fügen sie in diesem Artikel ein. Danach können Sie diese Kennzeichnung entfernen.


Wladislaw von Schlesien, auch Wlodizlaw, (* 1237; † 27. April 1270 vermutlich in Salzburg) war Kanzler des böhmischen Königs Ottokar II. Přemysl, gewählter Bischof (Elekt) von Bamberg und Passau, Erzbischof von Salzburg und Administrator von Breslau. Er wurde am 22. April 1265 vom Domkapitel zum Bischof von Passau gewählt. Er trat dieses Amt jedoch nie an, denn er wurde noch im selben Jahr – und zwar am 6. Oktober – zum Erzbischof von Salzburg erhoben. An seiner Stelle wurde sein Hofmeister Petrus Goslawitz neuer Bischof von Passau.

Leben und Wirken

Wladislaw war der jüngste Sohn des Herzogs Heinrich des Frommen aus der schlesischen Linie der Piasten und seiner Gemahlin Anna von Böhmen, Tochter des böhmischen Königs Ottokar I. Přemysl.

Nach dem Tod Heinrichs II. wurde dessen Herrschaftsgebiet zur Vermeidung einer weiteren Zersplitterung nur an die älteren Söhne Heinrich und Boleslaw übertragen. Sie wurden verpflichtet, je einen ihrer jüngeren Brüder Konrad und Wladislaw, die für den geistlichen Stand bestimmt waren, aus ihren Teilgebieten auszustatten. Heinrich wählte den jüngsten Bruder Wladislaw. Deren gemeinsames mittelschlesisches Gebiet blieb ungeteilt.

1255 wurde Wladislaw Propst des Kollegiatkapitels am Vyšehrad in Prag, kurze Zeit später Kanzler des böhmischen Königs Ottokar II. und 1256 Domherr von Bamberg. 1258 wählte ihn ein Teil des dortigen Domkapitels zum Nachfolger des verstorbenen Bischofs Heinrich I. von Bilversheim. Dieses Amt konnte er nicht antreten, da er erst 20 Jahre alt war und ihm der Papst deshalb die erforderliche Dispens verweigerte.

1262 wurde er Scholaster des Breslauer Domkapitels. Dessen Domherr Petrus Goslawitz war Wladislaws Hofmeister und begleitete diesen 1265 nach Padua, wo Wladislaw ein Studium aufnahm. Auf Betreiben des böhmischen Königs Ottokar II. wählte das Passauer Domkapitel am 22. April d. J. Wladislaw zum Bischof, aber schon am 6. Oktober d. J. erfolgte die Wahl zum Erzbischof von Salzburg. Papst Klemens IV. erteilte am 20. November d. J. seine Zustimmung für die Ernennung zum Erzbischof von Salzburg und gleichzeitig die Dispens wegen des noch nicht erreichten kanonischen Alters sowie der fehlenden höheren Weihen des Kandidaten. Zum Bischof von Passau ernannte der Papst am 24. November d. J. Wladislaws Hofmeister Petrus Goslawitz, der Wladislaw am 11. Juni 1267 in Salzburg die Priesterweihe erteilte und ihn einen Tag später zum Bischof von Salzburg weihte.

Wladislaw starb vermutlich in Salzburg und wurde vor dem Marienaltar des Salzburger Doms beigesetzt.

Literatur

  • Historische Kommission für Schlesien (Hg.): Geschichte Schlesiens, Bd. 1, Sigmaringen, 1988, ISBN 3-7995-6341-5 (S. 113 bis S. 128)
  • Heinz Dopsch, Hans Spatzenegger (Hg.): Geschichte Salzburgs, Stadt und Land. Salzburg, 1988, ISBN 3-7025-0243-2
  • Werner Hechberger: Der Sturz des Bischofs Rüdiger von Passau und der Elekt Konrad. In: Ostbairische Grenzmarken XXXIX, Passau 1997 (S. 27-44)

Weblinks


]