Wolfsteiner Festival

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Der Sandplatz an der Au füllte sich schon gegen 20 Uhr. (Foto: Wolf)

Das Wolfsteiner Festival ist ein von den Wolfsteiner Werkstätten veranstaltetes Festival für Menschen mit und ohne Behinderung. Das Festival fand am 14. Mai 2010 zum ersten Mal statt. Ziel dieses Integrationsfestivals war es, gemeinsame Aktionen von Mitarbeitern der Wolfsteiner Werkstätten und der allgemeinen Bevölkerung zu initiieren. Dadurch sollen Barrieren abgebaut werden und das gegenseitige Verständnis füreinander wachsen.

Über das Wolfsteiner Festival

Auf dem Gelände der Werkstätten gaben acht Bands (u.a. die UnserRadio-Band „Jump“), mehrere DJs und Tanzgruppen aus der Region ihr Bestes, die Besucher konnten sich beim Trampolin-Jumping vergnügen, auf einer Bühne fand Kabarett statt, an Theken gab es Cocktails und Gerichte und zum Entspannen war eine Chillout-Lounge da. Soweit alles nicht ungewöhnlich. Wäre da nicht der Lastenaufzug, der zur Chillout-Lounge in den ersten Stock führt und somit auch Rollstuhlfahrern den Eintritt ermöglicht. Oder eine kleine Zuschauerbühne mit einer Rampe, die auf dem Gelände installiert wurde und auf der Rollstuhlfahrer leicht erhoben sitzen konnten. Oder die Bücher mit Blindenschrift, die im Eingangsbereich auslagen. Oder vielleicht auch die eine oder andere Küchenhilfe, die fleißig die Gerichte für die Besucher zubereitete, in ihrem Nachtkästchen aber einen Behindertenausweis liegen hat.

Ein Festival dieser Art hat es in Niederbayern noch nie gegeben. Dessen ist sich Organisator Helmut Weber, Geschäftsführer der Wolfsteiner Werkstätten, sicher. „Unsere behinderten Mitarbeiter helfen - zusammen mit 150 Ehrenamtlichen aus diversen Vereinen, die in einem Crashkurs den Umgang mit Behinderten erlernten – bei den Vorbereitungen mit. Vom Zelt- und Bühnenaufbau, über die Verpflegung und Bühnentechnik bis hin zur Gestaltung der Chillout-Lounge.“ Damit eine Finanzierung überhaupt möglich ist, wird der kulturelle Teil des Festivals aus dem EU-LEADER-Programm gefördert. Die Idee hinter dem Fest: „Die Hauptthemen sollen Freude und Feiern sein“, sagt Weber. „Und ganz nebenbei soll auch das Thema Behinderung zur Sprache kommen. Aber eben nebenbei und nicht mit dem erhobenen Zeigefinger.“ Ob hinter der Bar, im Backstage-Bereich oder am Eingang - überall arbeiteten Menschen mit und ohne Handicap Hand in Hand. Bei sonstigen Feiern oder dem Tag der offenen Tür würden in der Regel nur Personen vorbeischauen, die „aus dem Dunstkreis der Caritas“ kommen. Mit diesem integrativen Festival aber – „ein kleines Rock im Park für Niederbayern“, so Weber – wollten er und Projektleiter Andreas Manthey alle Feierlustigen aus Niederbayern und darüber hinaus einladen.

Das 1. Wolfsteiner Festival lockte trotz vielem Regen knapp 6.000 Besucher an. Etwa 5.000 Karten wurden im Vorverkauf an den Mann gebracht. Geplant hatte man anfangs nur für 2.000 Besucher.

Der Gewinn des Events floss zu 100 Prozent in die Behindertenarbeit der Caritas Freyung-Grafenau. Somit konnten Sonderanschaffungen getätigt werden, die normal nicht möglich gewesen wären. Zwei Bands hob der Werkstättenleiter dabei besonders hervor: Die UnserRadio-Band „Jump“ wollte partout keinen einzigen Cent sehen und die Rocker von „Heavy Ride“ organisierten spontan einen CD-Verkauf, deren Erlös sie zu 100 Prozent der Werkstatt spendeten.

Hauptorganisator Helmut Weber kann sich durchaus eine zweite Auflage des Festivals vorstellen.

Literatur

Weblinks