Martin Seitz jun.
Prof. Martin Seitz (* 21. April 1895 in Passau; † 27. März 1988 in Passau) war ein international bekannter Gemmenschneider (Steinschneidekünstler). Er ist Namensgeber des Martin-Seitz-Straße in Passau. .
Inhaltsverzeichnis
Leben und Wirken
Martin Seitz wurde als Sohn des Rechtsrates Martin Seitz sen. und dessen Frau Anna, geb. Naager, in Passau in der Schrottgasse geboren. Seine Mutter entstammte einer Passauer Kunstmalerfamilie. Der junge Gymnasialabsolvent Seitz nahm zunächst als Fahnenjunker am Ersten Weltkrieg teil. Als Fähnrich und Leutnant an der Westfront wurde er mit dem Eisernen Kreuz I und II ausgezeichnet.1916 wurde er an der Somme schwer verwundet. An seinen Kriegsverletzungen litt er bis zu seinem Tod.
Nach einem Gefangenenaustausch begann er 1917 in Luzern ein Studium an der dortigen Kunstgewerbeschule. Ab 1918 nahm er einige Semester an historischen Studien teil. Ab 1920 studierte er an der Technischen Hochschule und an der Kunstgewerbeschule in München und daneben in der Bildhauerklasse von Josef Wackerle, der seine Begabung für Flachrelief früh erkannte.
1922 legte Seitz die Lehramtsprüfung ab. 1925 heiratete er die Webmeisterin Charlotte Bayberger, Tochter des Passauer Stadtschulrates Emmeran Bayberger, mit der er zwei Töchter bekam.
Als Seitz einmal am Gustav-Britsch-Institut in Starnberg arbeitete, regte dessen Leiter ihn an, es doch einmal mit Bernstein zu versuchen. 1925 hatte er einen ersten Erfolg bei Ausstellungen im Münchner Glaspalast. 1927 folgte eine Ausstellung im Grassi-Museum Leipzig sowie weitere Ausstellungen in verschiedenen europäischen Städten. Ab 1928 bis zu seiner Pensionierung 1948 unterrichtete er zudem mit Unterbrechung als Kunstlehrer an der Oberrealschule Passau, dem heutigen Adalbert-Stifter-Gymnasium. Dabei verschob sich das Schwergewicht seiner Arbeiten immer mehr von Bernstein auf das Schneiden von Edel- und Halbedelsteinen wie Rauchquarz, Bergkristall, Amethyst, Chalzedon, Sardonyx und Lapislazuli.
Auszeichnungen (Auswahl)
- Goldener Ehrenring der Deutschen Gesellschaft für Goldschmiedekunst (1948)
- Silberne Medaille auf der „Triennale Mailand“ (1951)
- Ostbayerischer Kulturpreis (1960)
- Kultureller Ehrenbrief der Stadt Passau (1970)
Veröffentlichungen (Auswahl)
- Martin Seitz, Steinschnitte, Werkstattdienst 20 des Kunstdienstes, Ulrich Riemerschmidt Verlag Berlin 1942
- Freundesausgabe an Martin Seitz zum 75. Geburtstag, Passau 1975
Literatu
- Franz Mader, Stadtarchiv Passau: Tausend Passauer. Passau 1995, ISBN 3-924484-98-8 (S. 217)
- Walther Zeitler: Bayerwald-Porträts. Verlag Attenkofer, Straubing, 2. Auflage 2010, ISBN 3-936511-26-8 (S. 84-89)