Michael Pilstl
Michael Pilstl (* 11. April 1836 in Rothof bei Neuhaus am Inn; † 6. Mai 1908 in Passau) war ein Passauer Gastwirt und Naturheilkundiger.
Leben und Wirken
Als Tiernaturheilkundiger war Pilstl weithin bekannt. 1890 meldete er eine Schmierseifensalbe zum Patent an. Die Pilstl-Salbe, oder wie sie im Volksmund genannt wurde Pilstl-Schmier wurde als Universalmittel für verschiedenste Krankheiten gepriesen.
Im Jahr 1898 übersiedelte Pilstl, inzwischen „praktischer Heilkundiger“ nach Passau und übernahm 1905 das Gasthaus Zur Friedenslinde in der Innstraße 10 und trieb dort zusammen mit seinen drei Kindern Johann (*1879), Anna (*1886) und Martin (*1887) einen schwunghaften Handel mit seiner Salbe und anderen Elixieren. 1939 wurde ihnen die Heilpraktikertätigkeit untersagt, 1947 wurde die Produktion jedoch wieder genehmigt.
Die Pilstl-Schmier war noch bis 1998 als Picutherm-Salbe auf dem Markt und wurde im Familienbetrieb, der Pilstl GmbH in der Schaldinger Straße, hergestellt. Dannach musste die Firma ihren Betrieb einstellen und wurde aufgelöst. Den Grund dafür erklärte Marianne Glas, die Enkelin von Michael Pilstl, in der Passauer Neuen Presse: „Der Hauptbestandstoff unserer Picutherm-Salbe wird aus der Pflanze Euphorbium gewonnen. Und diese Pflanze wurde von den Vereinten Nationen unter Schutz gestellt.“
Galerie
Literatur
- Franz Mader, Stadtarchiv Passau: Tausend Passauer. Passau 1995, ISBN 3-924484-98-8 (S. 178)
- PNP: Aus für „Pilstl-Schmier“: die GmbH wird aufgelöst. In: Passauer Neue Presse vom 7. April 1998 (S. 27)