Stadtratswahl 2008 (Passau)
Die Stadtratswahl 2008 in Passau fand am 2. März 2008 statt. Dabei wurden sowohl der Stadtrat als auch der Oberbürgermeister für die Amtsperiode 2008/2014 gewählt. Wahlsieger war die ÖDP, die zwei Stadtratssitze hinzugewinnen konnte. Stärkste Kraft blieb dennoch wie bisher die CSU, auch wenn sie gleich drei Mandate einbüßen musste. Das Rennen um das Amt des Oberbürgermeisters entschied sich erst am 16. März in einer Stichwahl zwischen Amtsinhaber Albert Zankl (CSU) und Herausforderer Jürgen Dupper (SPD), die letzerer klar für sich entscheiden konnte.
Inhaltsverzeichnis
Im Vorfeld der Wahl
Am 10. Januar war die Frist abgelaufen, bis zu der Wahlvorschläge für die Kommunalwahl eingereicht werden konnten. Seither stand fest, dass es bei der Wahl vier OB-Kandidaten und sechs Stadrats-Listen geben würde. Das waren drei Listen weniger als noch bei der letzten Wahl vor sechs Jahren. Nicht mehr angetreten sind die Republikaner, die mit Klaus Renner damals sogar ein Mandat erringen konnte. Renner war aber während der Legislaturperiode zur CSU gewechselt und andere Republikaner waren 2008 nicht gewillt zu kandidieren. Ebenfalls nicht mehr dabei waren die Studenten für Passau, die bislang mit Anselm Lienen ebenfalls einen Stadrat stellten. Unter den Studierenden fanden sich keine Interessenten. Die Junge Liste schließlich kandidierte dieses Jahr als Passauer Liste PaL auf einer gemeinsamen Liste mit der FDP.
Damit war der Stimmzettel 2008 deutlich kleiner als derjenige von vor sechs Jahren.
Wahlkampf auf den Politischen Aschermittwochen
Der Politische Aschermittwoch 2008 wurde von allen Parteien für den Wahlkampf genutzt.
Auf dem Aschermittwoch der CSU durfte Albert Zankl sogar selbst mehr als fünf Minuten reden: er sprach als Vertreter der CSU Passau-Stadt das diesjährige Grußwort. In den anschließenden Ansprachen von Günther Beckstein und Erwin Huber folgte viel Lob für den amtierenden Passauer Oberbürgermeister. So wurde Zankl von Beckstein als „erfolgreicher OB“ betitelt und Huber nannte ihn einen „solide[n] OB, [...] [der] neuen Schwung in die Stadt gebracht [hat]“.
Im Gegensatz dazu erhielt Jürgen Dupper auf dem Politischen Aschermittwoch der SPD in Vilshofen weniger deutliche Unterstützung von oben: Bundesparteivorsitzender Kurz Beck verlor kein Wort über ihn. Lediglich Franz Maget, der bayerische SPD-Fraktionsvorsitzende im bayerischen Landtag, ging auf den Wahlkampf in Passau ein und stärkte Dupper den Rücken.
Den anderen zwei Kandidaten erging es ebenso unterschiedlich: Während Erika Träger aus der Aschermittwochskundgebung der Grünen in Landshut kaum Kapital schlagen konnte (es kam lediglich am Rande zu einem kleinen Treffen mit der Bundesvorsitzenden Claudia Roth), durfte Urban Mangold als ÖDP-Geschäftsführer in der Passauer Redoute sogar ans Mikrofon treten und vor den anwesenden Parteigängern das Wort ergreifen.
Der OB-Wahlkampf und mögliche Stichwahl
Als Höhepunkt des Wahlkampfs um das Amt des Oberbürgermeister konnte ganz klar die PNP-Podiumsdiskussion am 20. Februar angesehen werden. Vor ganzen 700 Besuchern stellten sich die vier Kandidaten zwei Stunden lang den Fragen von Stadt-Redaktionsleiter Helmuth Rücker und des Publikums. Dabei stellte die Neue Mitte das zentrale Thema dar.
Eine der entscheidensten Fragen im Wahlkampf war unter anderem aber auch diejenige, was die ÖDP unter Urban Mangold macht, wenn es zwischen Albert Zankl und Jürgen Dupper zur Stichwahl um das Amt des Oberbürgermeister kommt. Dabei signalisierte der ÖDP-Chef mehrmals indirekt, im Falle eines Falles eher Dupper unterstützen zu wollen – immerhin forderte Mangold während des ganzen Wahlkampfes deutlich die Abwahl von Albert Zankl als Oberbürgermeister.
Die Spitzenkandidaten
Als jeweilige Spitzenkandidaten und damit als Kandidaten für das Amt des Oberbürgermeisters traten folgende Personen an:
Jürgen Dupper
Am 12. Juli wurde Jürgen Dupper, der bereits im Vorfeld allen der einzig mögliche Kandidat schien, mit 100 Prozent der Delegiertenstimmen zum SPD-Spitzenkandidaten und damit zum OB-Kandidaten gewählt. Dupper – „Mein Traumberuf ist OB von Passau“ – machte deutlich, dass er sich unter anderem für eine offene und ehrliche Stadtpolitik einsetzen und die städtische Verschuldung weiter abbauen wolle. Darüber hinaus plane er, das Potential der Universität Passau besser für die Region zu nutzen und die Stadt zu einem führenden Medizin- und Gesundheitsstandort auszubauen. Wichtiger Aspekt von Duppers Programm war auch das Versprechen, bei einem Wahlsieg die Ringstraße schnellstmöglich wieder zu öffnen.
Urban Mangold
Spitzenkandidat der ÖDP war Urban Mangold sein, der die Liste seiner Partei als die eigentliche „Herausfordererliste“ bei diesen Wahlen sah. Immerhin gehörten 17 der 44 Kandidaten nicht der Partei an, sondern bezeichnen sich als Aktive Bürger. Gemeinsam verfolgte man jedoch klare Ziele: mehr Transparenz, höhere Familienfreundlichkeit, größere Wertlegung auf den Naturschutz, Verbesserung des Verkehrskonzeptes, Politik für Senioren und Abbau der Schuldenlast.
Urban Mangold sagte in der Nominierungsversammlung der ÖDP am 14. Februar auch: „Mein Ziel ist die Abwahl von Albert Zankl.“ (Zitat: PNP) und unterstrich damit nochmals sein ganz persönliches Wahlziel.
Erika Träger
Die Grünen nominierten Erika Träger als ihre OB-Kandidatin. Der Gepflogenheit der Grünen entsprechend trat die sie nur auf Platz 2 an, während Karl Synek die Liste anführte. Hintergrund: die Listenplätze der Grünen werden stets im Reißverschluss-System zwischen männlichen und weiblichen Bewerbern besetzt. Auf mittleren und hinteren Plätzen wird das System jedoch zum Teil durchbrochen, weil mehr Frauen als Männer kandidieren (im Gegensatz zu allen anderen Parteien).
Albert Zankl
Für die CSU ging der amtierende Oberbürgermeister Albert Zankl ins Rennen. Seine Zusage zur erneuten Kandidatur gab er zwar offiziell erst am 26. Mai 2007 bekannt, jedoch hatte in ganz Passau niemand daran gezweifelt. Zankl selbst sagte zu seiner zweiten Kandidatur nach 2002, er wolle „nicht auf halber Strecke aufhören“. Vielmehr beabsichtige er, seine bisherige, alles in allem großteils erfolgreiche Stadtpolitik weiter zu führen. Die endgültige Nominierung durch die Kreisdelegiertenversammlung des CSU-Kreisverbandes Passau-Stadt erfolgte am 28. Juni 2007.
Wahllisten
Diejenigen Kandidaten, die in den künftigen Stadtrat einziehen werden, sind fett hervorgehoben. Für den zum neuen Oberbürgermeister gewählten Jürgen Dupper rückte Franz Eibl auf der Liste der SPD in den neuen Stadtrat nach (zusätzlich kursiv markiert).
CSU
1. Albert Zankl |
12. Klaus Burke |
23. Wilhelm Mixa |
34. Heinrich Moser |
SPD
1. Jürgen Dupper |
12. Helmut Krautstorfer |
23. Dr. Harald Bähr |
34. Franz Märtlbauer |
ÖDP
1. Urban Mangold |
12. Oliver Robl |
23. Gudrun Dentler |
34. Manfred Hornung |
FDP/Junge Liste
1. Dr. Max Stadler |
12. Antonia Koubeck |
23. Marianne Brunner |
34. Erich Tschöpa |
B'90/Die Grünen
1. Karl Synek |
12. Günter Schauberger |
23. Dr. Hannelore Gotzler |
34. Irmgard Miller |
FWG
1. Alois Feuerer |
12. Hans Stegmaier |
23. Dr. Michael Weithmann |
34. Stefan Riedl |
Ergebnisse
Stadtrat
Gruppierung | Stimmen | Mandate | ||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Anzahl | % | +/− | Anzahl | +/− | ||||||
CSU | 35,38 | -5,00 | 16 | -3 | ||||||
SPD | 25,74 | -0,57 | 12 | ±0 | ||||||
ÖDP | 15,78 | +5,28 | 7 | +2 | ||||||
GRÜNE | 8,56 | +3,81 | 3 | +1 | ||||||
FDP/JL | 8,02 | +2,15 | 3 | +1 | ||||||
FWG | 6,53 | +2,26 | 3 | +1 | ||||||
Gesamt | 755.874 | 100 | 44 |
Mit einem solch knappen Wahlergebnis dürfte im Vorfeld wohl niemand gerechnet haben. Denn damit steht es nun mehr oder minder Unentschieden im Stadtrat: CSU, FDP und FWG – die bisher als „Gestaltungsmehrheit“ im Stadtrat regiert haben – halten 22 Stimmen, andererseits halten aber SPD, ÖDP und die Grünen ebenfalls 22 Stimmen. Erst mit Jürgen Dupper, der in der Stichwahl zum neuen Oberbürgermeister gewählt wurde, erreichte dessen Seite eine Mehrheit von einer einzigen Stimme Vorsprung – alles andere als eine sichere Mehrheit. Konstruktive Arbeit wird dadurch nicht unbedingt erleichtert. Daher dachte auch schon vor der Stichwahl am 16. März so mancher CSU- oder SPD-Politiker laut über eine große Koalition im Passauer Stadtrat nach.
Die Wahlbeteiligung lag bei 54,45 Prozent.
Oberbürgermeister
Bereits die ersten Prognosen des Bayerischen Rundfunks waren spektakulär: „in Passau zeichnet sich eine kleine Sensation ab!“ Und in der Tat war es so: bei der Wahl um das Amt des Oberbürgermeisters erreichte Herausforderer Jürgen Dupper von der SPD ganze 46,75%. Amtsinhaber Albert Zankl von der CSU kam auf „gerade einmal“ 37,67%. Der Stimmenunterschied zwischen beiden betrug dabei aber lediglich um die 1.900 Stimmen – und das noch dazu bei einer relativ geringen Wahlbeteiligung (54,47%). Andererseits fehlten Dupper nur knappe 710 Stimmen auf die absolute Mehrheit und damit zum sofortigen Sieg. Urban Mangold (ÖDP) erreichte 12,65% und Erika Träger (Grüne) kam auf 2,93%.
Damit war das eingetreten, womit viele Passauer sowieso bereits im Vorfeld gerechnet hatten: es lief auf eine Stichwahl zwischen Albert Zankl und Jürgen Dupper hinaus.
Stichwahl
Ausgangssituation
Die Stichwahl um das Amt des Oberbürgermeisters zwischen Albert Zankl und Jürgen Dupper fand am 16. März statt und verursachte zusätzliche Kosten von etwa 30.000 bis 35.000 Euro. Die Ausgangssituation hierbei war 2008 etwas anders als bei den bisherigen Stichwahlen. Denn bislang lag stets immer der Herausforderer hinten: Schmöller hinter Hösl (1990) sowie Zankl hinter Schmöller (2002). Allerdings überholte jedesmals der Herausforderer den Amtsinhaber in der Stichwahl und ging letzten Endes als Sieger hervor.
Im Stichwahlkampf – der alles in Allem vergleichsweise ruhig von statten ging – versuchten beide Kandidaten vor allem zwei Zielgruppen anzusprechen: einerseits diejenigen, die nicht zur Wahl gegangen sind. Und andererseits die Wähler der ÖDP, die Urban Mangold immerhin 12,65% einbrachten.
Ergebnis
Auch in der Stichwahl gelang es Herausforderer Jürgen Dupper, seinen Vorsprung von vor zwei Wochen zu behaupten. Bei einer (im Vergleich zur Stadtratswahl leicht gesunkenen) Wahlbeteiligung von 52,28% erlangte Dupper 61,41% (12.858 Stimmen), Amtsinhaber Albert Zankl kam nur auf 38,59% (8.081 Stimmen). Dupper löste damit Zankl nach nur einer Legislaturperiode als Oberbürgermeister der Stadt Passau ab.
Damit war Dupper aber außerdem auch etwas gelungen, was vor ihm noch kein Herausforderer bei einer OB-Wahl jemals erreichen konnte – denn noch nie hatte in Passau ein Herausforderer bei der OB-Wahl mit mehr als 60 Prozent gewonnen.
Die feierliche Amtsübergabe fand am 30. April 2008 im Rathaussaal statt. Unter den Ehrengästen waren unter anderem Bischof Wilhelm Schraml, Regierungspräsident Heinz Grunwald, Uni-Präsident Prof. Dr. Walter Schweitzer sowie die Ehrenbürger Fritz Gerstl, Dr. Gebhard Glück und Dr. Axel Diekmann. Als symbolisches Zeichen der Amtsübergabe hängte Albert Zankl seinem Nachfolger im Oberbürgermeisteramt die Amtskette um – ganz wie es der Tradition entspricht.
Der neue Stadtrat
Mehrheitsverhältnis und Bürgermeister-Wahl
Der neue Stadtrat hatte am 8. Mai 2008 im großen Rathaussaal seine erste (konstituierende) Sitzung – bis einschließlich April regierte noch der alte Stadtrat. In dieser öffentlichen Sitzung wurden auch die Posten des Zweiten und Dritten Bürgermeisters in einem geheimen Wahlgang bestimmt.
Bis dahin fanden Gespräche statt, wie denn die Mehrheiten für die nächsten sechs Jahre aussehen könnten. Dabei hat Dupper vor allem eine Mehrheit deutlich jenseits der 23:22 angestrebt, die sich aus SPD, ÖDP und Grünen ergibt. „Die Chance dazu besteht vor allem jetzt, im Stadium der Gespräche vor der Bürgermeister-Wahl.“, meinte er diesbezüglich zur PNP. Als ersten Ansprechpartner sah er dabei die ÖDP unter Urban Mangold, mit der Dupper die größten Schnittmengen sieht.
Letzten Endes jedoch sollte Duppers Wunsch, eine deutlichere Mehrheit zu gewinnen nicht ganz in Erfüllung gehen: es sollte auf SPD, ÖDP und FDP/JL hinausgelaufen – auch wenn der der Unterstützung der Grünen sicher sein dürfte und damit auf 25 Stimmen kommt.
Grundsätzlich aber gab es bei der Bürgermeisterwahl verschiedene Möglichkeiten, die vorstellbar erschienen:
- Am nahe liegendsten war die Variante mit einem ÖDP-Bürgermeister (wofür nur Urban Mangold in Frage kam) und einer der drei „kleinen“ Parteien Grüne, FDP/JL oder FWG. Von diesesn Fraktionen hätte Dupper mindestens eine für sich gewinnen müssen – besser aber mehrere, weil er ja deutliche Mehrheiten anstrebte.
- Ebenso möglich erschien die Variante mit einem ÖDP-Bürgermeister und einem von der SPD, wofür etwa Markus Sturm in Frage kam. Größtes Problem hierbei wäre aber gewesen, dass sich daraus wohl keine Mehrheit ableiten lässt.
- Variante Nummer 3 bestand aus einem ÖDP-Bürgermeister und einem von der CSU (evtl. Dagmar Plenk oder Alois Ortner). Hieraus hätte sich mit satten 35 Sitzen eigentlich die größtmögliche Mehrheit ergeben. Dafür bestanden allerdings in thematischer Hinsicht die geringsten Schnittmengen.
- Zu guter Letzt war auch die „große Koalition“ mit einem CSU- und einem SPD-Bürgermeister vorstellbar, bei der eine ebenso satte Mehrheit erreicht hätte werden können. Allerdings wäre bei dieser Variante jene Partei außen vorgeblieben, mit der Dupper die größten Gemeinsamkeiten sah: die ÖDP.
Bei der Wahl der Bürgermeister einigte man sich schließlich aber auf die erste und nahe liegendste Variante, bei der die vorab getroffenen Vereinbarungen zwischen den Fraktionen auch klar eingehalten wurde: Auf der konstituierenden Sitzung entfielen 25 der insgesamt 45 Stimmen auf Urban Mangold, also genau die Stimmenanzahl der SPD, ÖDP, Grünen und FDP/JL. Die Gegenkandidatin und Amtsinhaberin Dagmar Plenk erhielt 17 Stimmen, das entspricht der CSU plus einem weiteren Unterstützer. Drei Stadträte wählten ungültig (Enthaltung sind nicht zulässig).
Für den dritten Bürgermeister gab es mit Anton Jungwirth nur einen Kandidaten, denn der von der CSU-Fraktion vorgesehene Andreas Dittlmann hatte nach Partei-internen Reibereien auf eine Kandidatur verzichtet. Auf Jungwirth entfielen 32 Stimmen, elf waren ungültig und je eine bekamen Josef Reischl und Karl Synek, die nicht als Kandidaten aufgestellt waren. Dem Ergebnis nach haben also auch CSU-Stadträte Jungwirth unterstützt.
Den Amtseid nahm dem neuen Oberbürgermeister und dem neuen Zweiten Bürgermeister der älteste Stadtrat ab (Klaus Burke); für Jungwirth gilt der bereits 2002 abgelegte Eid fort. Sowohl Dupper als auch Mangold sprachen die Eidesformel inklusive des freiwilligen Zusatzes „So wahr mir Gott helfe“.
Kuriositäten
Der bisherige ÖDP-Stadtrat Max Seiler wollte eigentlich gar nicht mehr in den Stadtrat, ließ sich aber auf Bitten der Partei als „Stimmenfänger“ auf Platz 30 stellen. Die Taktik der Partei ging voll auf und Seiler wurde so weit nach vorne gewählt, dass er den Sprung in den Stadtrat trotzdem schaffte. Den bei weitem größten Sprung nach vorne konnte allerdings Dr. Josef Weig, ebenfalls ÖDP, verbuchen. Er schaffte es, von seinem ursprünglichen Platz 43 – also dem vorletzten der ganzen Liste – auf Platz 15 vorgewählt zu werden. Trotz dieser Leistung gelang ihm der Einzug in den Stadtrat allerdings nicht.
Generell ist bei der Wahl aber aufgefallen, dass besonders diejenigen Kandidaten mit sozialen Berufen (Arzt, Hebamme, Lehrer, Wirt, Krankenschwester, Pastoralassistent oder Vereinsvorsitzender) nach vorne gewählt worden sind. Offenbar billigt man diesem Personenkreis mehr Kompetenz zu als anderen.
Durchschnittsalter
Das Durchschnittsalter im neuen Stadtrat liegt bei 50 Jahren – und ist damit höher als beim alten Stadtrat. Dieser Umstand täuscht ein wenig darüber hinweg, dass sich die Altersstruktur dennoch wesentlich verändert hat. So sind sechs Stadträte über 60 ausgeschieden (Abelein, Brummer, Öller, Jahrstorfer, Jorde, Heindl) und nur ein Über-60-Jähriger wurde hineingewählt (Geins). Dafür sind aber gleich fünf Unter-40-Jährige in den Stadtrat eingezogen (Bauer, Dickl, Frankenberger, Robl, Rother).
Das jüngste Mitglied des neuen Stadtrats ist Armin Dickl mit 25 Jahren, das älteste Klaus Burke mit 71.
Frauenanteil
Der Stadtrat hat sich damit aber nicht nur etwas verjüngt, sondern auch der Frauenanteil hat sich erhöht. Während mit Hildegunde Brummer nur eine Frau ausgeschieden ist, sind mit Evi Buhmann, Dr. Renate Zehner und Patricia Veitengruber gleich drei neue hinzugekommen. Damit besteht der Stadtrat künftig aus 9 Frauen und 35 Männern.
Literatur
- Stefan Rammer, Helmuth Rücker: Albert Zankl will noch einmal OB werden. In: Passauer Neue Presse vom 27. Mai 2007 (S. 27)
- Helmuth Rücker: Keine Überraschung: Dupper OB-Kandidat In: Passauer Neue Presse vom 10. Juli 2007 (S. 25)
- Helmuth Rücker: Der Wahlkampf ist eingeläutet. In: Passauer Neue Presse vom 13. Juli 2007 (S. 29)
- Helmuth Rücker: 100 Prozent: Optimaler Start für OB-Kandidaten Jürgen Dupper. In: Passauer Neue Presse vom 13. Juli 2007 (S. 29)
- Anonymus: Junge Liste wappnet sich für Stadtrats-Wahlkampf. In: Passauer Neue Presse vom 14. Juli 2007 (S. 41)
- Helmuth Rücker: ödp: Wir sind die eigentliche Herausforderer-Liste In: Passauer Neue Presse vom 10. Oktober 2007 (S. 27)
- Anonymus: Das blieb hängen: Die Worte des Jahres. In: Passauer Neue Presse vom 31. Dezember 2007 (S. 29)
- Helmuth Rücker: „Studenten für Passau“ treten nicht zur Wahl an. In: Passauer Neue Presse vom 9. Januar 2008 (S. 25)
- Helmuth Rücker: Vier OB-Kandidaten und sechs Stadtrat-Listen. In: Passauer Neue Presse vom 12. Januar 2008 (S. 33)
- Helmuth Rücker: Rückenwind von oben. In: Passauer Neue Presse vom 7. Februar 2008 (S. 31)
- Michael Koch: Für wen ist Mangold? In: Am Sonntag vom 17. Februar 2008 (S. 6)
- Franz Danninger: Höhepunkt des OB-Wahlkampfs. In: Passauer Neue Presse vom 21. Februar 2008 (S. 31)
- Christian Karl: 7000 Briefwähler in Passau. In: Passauer Neue Presse vom 27. Februar 2008 (S. 27)
- Michael Oswald: OB-Kandidaten bleiben heute cool! In: Am Sonntag vom 2. März 2008 (S. 12)
- Thomas Seider: Dupper überholt Zankl. In: Passauer Neue Presse vom 3. März 2008 (S. 31)
- Helmuth Rücker: Links oben: Die Strafe des Wählers In: Passauer Neue Presse vom 3. März 2008 (S. 31)
- Helmuth Rücker, Stefan Rammer: Historische Niederlage der CSU. In: Passauer Neue Presse vom 3. März 2008 (S. 33)
- Thomas Seider: Der Stadtrat wird... In: Passauer Neue Presse vom 5. März 2008
- Thomas Seider: Das Schweigen danach. In: Passauer Neue Presse vom 6. März 2008 (S.35)
- Helmuth Rücker: Kandidaten-Katapult: Wer die größten Sprünge machte. In: Passauer Neue Presse vom 6. März 2008 (S. 38)
- Helmuth Rücker: Spannungsvolle Ruhe vor der Stichwahl. In: Passauer Neue Presse vom 12. März 2008 (S. 33)
- Stefan Brandl: Machtkampf im Rathaus. In: Passauer Woche vom 12. März 2008 (S. 2)
- Michael Oswald: Die Qual der Wahl. In: Am Sonntag vom 16. März 2008 (S. 5)
- Isabel Metzger, Helmuth Rücker: Bittere Wahlschlappe für Passaus OB. In: Passauer Neue Presse vom 17. März 2008 (S. 12)
- Thomas Seider: Es war kein Sieg, es war ein Sturmlauf. In: Passauer Neue Presse vom 17. März 2008 (S. 35)
- Thomas Seider: Die Bürgermeister-Frage. In: Passauer Neue Presse vom 18. März 2008 (S. 32)
- Stefan Rammer: „Ich weiß das OB-Amt in guten Händen“. In: Passauer Neue Presse vom 1. Mai 2008 (S. 39)
- Thomas Seider: Im Spaziergang zum Bürgermeister. In: Passauer Neue Presse vom 9. Mai 2008 (S. 31)
- Helmuth Rücker, Thomas Seider: OB Jürgen Dupper: „Es gibt keine Koalitionen.“ In: Passauer Neue Presse vom 9. Mai 2008 (S. 31)
- Thomas Seider: Mehrheit in den Ausschüssen hat sich verschoben. In: Passauer Neue Presse vom 9. Mai 2008 (S. 34)
Weblinks
Diesem Artikel wurde am 22. Juli 2010 das Prädikat „Ausgezeichneter Artikel“ verliehen. |