Alois Burgholzer (Müllermeister)

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Dieser Artikel behandelt den Passauer Müllermeister Alois Burgholzer. Für den Passauer Landwirtschaftsdirektor gleichen Namens klicken Sie bitte hier!
Alois Burgholzer (l.) als Soldat im Ersten Weltkrieg.

Alois Burgholzer (* 1895; † 4. Februar 1971) war ein Passauer Müllermeister und Veteran des Ersten Weltkriegs. Er war der letzte selbständige Müller auf der seit 1443 als Hammerschmiede nachgewiesenen Danzermühle in Bayerisch Haibach.

Leben und Wirken

Burgholzer absolvierte die Königliche Landwirtschaftliche Winterschule Passau schon 1910, und legte die Gesellenprüfung als Müller 1913 ab und 1940 die Meisterprüfung. Er war der letzte selbständige Müller auf der seit 1443 als Hammerschmiede nachgewiesenen Danzermühle in Bayerisch Haibach. Die oft angespannte wirtschaftliche Lage von 1900 bis 1950 geht aus den aufbewahrten Einnahmen- und Ausgabenbüchern der Familie hervor, nach dem Motto „wer schreibt der bleibt“ in deutscher Schrift verfasst. Die Säge wurde schon um 1950 aufgegeben, die 1936 noch modernisierte Mühle mit dem Rentenantritt Ende 1960 und die Landwirtschaft erst ganz 1970.

Das ganze Leben und Handeln Burgholzers wurde aber durch die Teilnahme am Ersten Weltkrieg als Soldat im Königlich Bayerischen Infanterie Leibregiment ab Januar 1915 geprägt. Aus seinem Militärpass geht hervor, dass er ab 22. Mai 1916 bis zur Entlassung als Unteroffizier am 21. Dezember 1918 an vorderster Front in den Schlachten von Verdun, Hermannstadt, Rimnikul, an der Putna, bei Udine, Armentiers und um den Kemmel und vielen Stellungskämpfen bis kurz vor seinem 23. Lebensjahr teilnahm. Dabei wurde er mit dem Eisernen Kreuz und dem Militärverdienstkreuz ausgezeichnet.

1936 heiratete er Maria Lideck und konnte sich über die Geburt von zwei Söhnen und drei Töchtern freuen. Für die Versorgung und Unterbringung geflüchteter und mittelloser Menschen in der Not der Kriegszeiten mit landwirtschaftlichen Produkten und Mehl hatte das Ehepaar trotz eigener Sorgen ein offenes Herz und teilte mit den Armen, Mitbewohnern und Bediensteten. Den Zweiten Weltkrieg erlebte er mit seinen drei jüngeren Schwestern in der Heimat.

Seit 1919 engagierte sich Burgholzer in der Freiwilligen Feuerwehr Bayerisch Haibach als Gruppenführer von 16 Aktiven. Er wurde dafür mit dem Bayerischen Feuerwehr Ehrenkreuz ausgezeichnet.

Alois Burgholzer starb am 4. Februar 1971 im Alter von 75 Jahren.

Literatur