BRK Hengersberg

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Eine Rädertrage zum Transport von Kranken und Verletzten.
Das Krankenfahrzeug löste die Rädertrage ab.

Das BRK Hengersberg ist eine 1910 gegründete Hengersberger Bereitschaft des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK). Sie ist Teil des BRK-Kreisverbandes Deggendorf.

Geschichte

Gründung und erste Jahre

Am 4. Dezember 1910 wurde in der Streibl’schen Bierbrauerei in Hengersberg eine freiwillige Sanitätskolonne von 32 Mann ins Leben gerufen. Initiator Hofrat a. D. A. Bauer erklärte damals den edlen Zweck der 1859 von Henry Dunant nach einer der blutigsten Schlachten der Geschichte mit über 40.000 Verwundeten und Sterbenden geborene und kurz danach in die Tat umgesetzte Idee der Errichtung von „Hilfsgesellschaften für Verwundete“. Erster Kolonnenführer war Josef Krinninger, dessen Stellvertreter Carl Preisinger. Als Kolonnenärzte fungierten Dr. Bauer und Dr. Grab. Sektionsführer waren Josef Grill und Alois Scheungraber. Das Amt des Kassiers übte Josef Müller aus, Materialverwalter war Josef Lochener und Beirat Bürgermeister Aufschläger.

Nach fünf Jahren kriegsbedingter Zwangspause, erklärten sich 1919 neben Kolonnenführer Alois Scheungraber weitere 13 Mitglieder zur Fortführung der Sanitätskolonne bereit. 1927 folgte die Errichtung des ersten Sanitätshauses an der Bergmüllerstraße und 1930 wurde für 8.000 Mark das erste Sanitätsauto gekauft.

Nach dem Zweiten Weltkrieg

Im Jahr 1951 übernahm dann Dr. Georg Feldmeier das Amt als Kolonnenarzt. Er tat sich bis zu seinem Tod 1977 vor allem durch die Ausbildung der Aktiven und der Gründung der Sanitätskolonnen Niederalteich, Winzer, Neßlbach, Schöllnach und Außernzell hervor und wurde dafür mit dem Goldenen Ehrenzeichen des BRK ausgezeichnet. Die Führung der Kolonne lag in der Zwischenzeit in Händen von Thomas Keim, Alois Kopp und dem Sankafahrer Adolf Wittenzellner. Nach dessen Tod 1971 folgten Rudolf Nopper, Franz Lex, Klaus Eberle, Lothar Meier und Karl Ebner als Kolonnenführer.

1974 gründete Josef Ebner eine Jugendrotkreuzgruppe, die bis heute Bestand hat. Ein Meilenstein in der Geschichte der Sanitätskolonne ist der Bau des RK-Hauses an der Streiblstraße, der durch eine großzügige Spende von Richard Bremicker (Schwarwächter-Werke) verwirklicht werden konnte. 1981 fanden im „Max-Bremicker-Haus“ neben der Sanitätskolonne und dem Jugendrotkreuz auch die Wasserwacht und der 21 Jahre vor der Sanitätskolonne, am 25. Januar 1889, von Therese Müller gegründete Rotkreuz-Frauenzweigverein Platz. Therese Müller war 30 Jahre Vorstandsdame und wurde für ihre freiwillige Krankenpflege mit dem Ludwigskreuz ausgezeichnet.

Als der Eiserne Vorhang fiel und die Übersiedleraktion anstand, errichtete das BRK im Zusammenwirken mit verschiedenen Organisationen wie THW im Hengersberger Gewerbegebiet eine Zeltstadt mit 120 Wohnzelten für rund 1.000 Leute, die bundesweit durch die Medien ging.

Am 18. September 2010 feierte die BRK-Bereitschaft Hengersberg ihr 100-jähriges Bestehen.

Literatur

Weblinks