Berthold Jagode
Berthold „Bubal“ Jagode (* 1940 in Pocking; † 3. April 2010 ebd.) war ein Pockinger Schriftsetzer und Stadtrat. Er war in Pocking als komödiantisches Urgewächs bekannt und wirkte als Schauspieler bei der Laienbühne.
Leben und Wirken
Berthold Jagode war gelernter Schriftsetzer und arbeitete bei der Passauer Neuen Presse. Hier machte er seinen Schriftsetzermeister und ging dann in den 1960ern nach Freising. Später kam er zurück nach Pocking, wo er sich mit einer Druckerei selbstständig machte und sich auch im öffentlichen Leben einsetzte. Er wurde Mitglied der SPD, für die er er 36 Jahre, von 1972 bis 2008, im Pockinger Stadtrat saß. Im SV Pocking führte Jagode seit 1975 die Sparte der Alte Herren (AH).
Gemeinsam mit seinen Freunden Josef Jakob und Klaus Ragaller gründete er die „Lausbuam“. Deren erster Auftritt fand beim Ausflug des Skiclubs nach Reit im Winkl statt. Da standen Jagode, Jakob und Ragaller in Nachthemden gewandet und rissen ihre lustigen Sprüche. Das noch kleine Publikum bogt sich vor Lachen. Berthold Jagode war der Mann der großen Worte und Gesten – wenn er auf der Bühne stand. Er liebte schrille Rollen – kaum ein Starkbierfest ohne Bubal in Frauenkleidern – er liebte es, wenn die Leute lachten. Dafür gab er alles.
Zudem prägte Jagode auch den Pockinger Fasching. In der Saison 1968/69 war er Faschingsprinz und lernte seine spätere Frau Inge kennen. 1986 wurde er Faschingspräsident, führte die närrische Zeit in der Stadt zu großen Höhepunkten. Die Faschingsgesellschaft bedankte sich für seine Verdienste mit dem Titel Ehrenpräsident. Bis 2008 prägte er in verschiedensten Rollen die Inthronisation mit. Legendär seine Rolle als Klofrau mit der Klobürste, die alles übers Pockinger Leben ausplauderte.
Auszeichnungen
- Dankurkunde für besondere Verdienste um die Kommunale Selbstverwaltung
- Ehrenteller der Stadt Pocking als langjähriger Stadtrat
- Preis der Stadt Pocking für Verdienste um das kulturelle Leben der Stadt (anlässlich des 25-jährigen Bestehens der Laienbühne)
Literatur
- PNP: Mit Berthold Jagode stirbt ein Stück Alt-Pocking. In: Passauer Neue Presse vom 7. April 2010 (S. 25)
