Burgberg (Burghausen)

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Der Burgberg vom Wöhrsee aus

Der Burgberg ist ein Berg in Burghausen. Auf ihm erhebt sich die Burghauser Burg, die ihm auch seinen Namen gab.

Entstehung

Der Burgberg entstand nach der Würmeiszeit, als die Salzach, von Gletscherwassern angeschwollen, ihren Lauf änderte. Sie floss ursprünglich durch die Talmulde, die heute vom Wöhrsee ausgefüllt ist. Östlich vom Burgberg durchbrach der Fluss die Moränenschwelle und schwemmte den Ettenberg auf, der seit dem 16. Jahrhundert Eggenberg genannt wird. Zwischen Eggenberg und Burgberg wurde ein Wehr errichtet, das die Reste des Flusses zum Wöhrsee aufstaut. Zwischen See und Fluss blieb der rund 1000 Meter lange, am nördlichen Ansatzpunkt aber nur rund 100 Meter breite Burghügel stehen. Von dort aus verjüngt sich das Plateau langsam, bis die Ränder sich in spitziger Keilform begegnen und von der Burg zusammengefasst werden.

Geologie

Die Stadt Burghausen hat sich die Untersuchung der Stabilität des Burgbergs einiges kosten lassen. Ende der 1980er Jahre gab es Setzungen im Bereich der Messerzeile und vor wenigen Jahren wurden im Zuge der Planungen für den Burgaufzug der geologische Aufbau des Burghangs bei Höcketstaller und auf der Wöhrseeseite beim Rodelhang sowie beim Salzstadel untersucht.

In seiner Zusammenfassung erwäht Diplomgeologe Dr. Achim Schubert halbfeste bis feste Konsistenz der bindigen Bodenarten. Die Kiese und Sande seien überwiegend dicht gelagert, die Nagelfluhschichten wechselhaft verfestigt. Schubert weist darauf hin, dass die Widerstände, auf die die Bohrlochrammsonde gestoßen ist, sehr hoch waren. Er bescheinigt den Nagelfluhschichten in den oberen 15 Metern des Bergs eine hohe Scherfestigkeit, die Wasser stauend wirke. Unterhalb der quartären Kiesschicht seien stark verfestigte, tertiäre Sande von nur geringer Standfestigkeit. Grundwasser kommt ausschließlich in den darunter gelagerten tertiären Kieschichten vor. Der Geologe geht davon aus dass es sich um ein zusammenhängendes Grundwasservorkommen mit einer Strömung vom Wöhrsee zur Altstadt hin handelt. Im Bereich der Altstadt sei mit Grundwasserspiegelschwankungen von 1,5 bis 2 Metern zu rechnen.

Seiner Kenntnis nach ist der Hang „als sicher zu betrachten“. Das Straßenbauamt habe den Ludwigsberg und den Hofberg durch Mauern gestützt. Auch die Zaglau sei durch eine Mauer gesichert. Ganz ohne Probleme verlaufen sind in der Vergangenheit Eingriffe ins Gefüge des Berges in der Tat nicht. Bei den Untergrund-Arbeiten in den sogenannten Stützer-Häusern in den Grüben Ende der 1980er Jahre war es zu Setzungen und Mauersprüngen in der Messerzeile gekommen. Die Hausbesitzer wollten Schadensersatz.

Hinsichtlich der Sicherung der Burg, die in der Zuständigkeit der Schlösserverwaltung liegt, verweist Steindl auf die Auskunft des Burgverwalters Heinz Donner. Die Gebäude sind auf Fels gebaut und gelten als stabil.

Quintessenz aus den Erkenntnissen: Die Lage am Burgberg scheint gefestigt, bei Eingriffen sollte man jedoch besondere Vorsicht walten lassen. Dass auch ein stabil scheinender Berg in Bewegung geraten kann, zeigte sich schon mehrmals in Burghausen. So liegt zum Beispiel ein Zeitungsbericht vom 13. Juli 1954 vor, in dem es nicht nur um die Hochwasserkatastrophe, sondern um einen durch starken Regen verursachten Erdrutsch am Hechenberg geht. 150 Meter oberhalb eines Landwirtschaftlichen Anwesens war der Erdboden abgerissen und hatte in dem Bauernhaus Risse verursacht. Zur Sicherheit wurde die Familie evakuiert. Die Ursache des Erdabrisses, so hieß es, dürfte in einer Wasserstauung am Nordhang zu suchen sein, dessen Untergrund aus undurchlässigem Mergel besteht.

Literatur