Caritas-Frühförderungsdienst Passau

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Intensive Förderung hilft den Kindern. Foto: Caritas-Frühförderung Passau.

Der Caritas-Frühförderungsdienst Passau betreut Kinder aus Familien der Stadt Passau und des Landkreises Passau. Der Caritas-Frühförderungsdienst Passau beschreitet bayernweit einzigartige neue Wege.

Ehemaliger Leiter ist Rainer Zirnbauer.

Normaler Weg

Normalerweise ist heilpädagogische, physiotherapeutische, ergotherapeutische und logopädische Förderung von Kindern mit Entwicklungsverzögerungen an einen fixen Termin in der Woche gebunden. Manchmal passen die Termine für die Kinder mehr, manchmal passen sie weniger. In den allermeisten Fällen gibt es aber ein festes zeitliches Raster von maximal 45 Minuten.

Besonderheit Passau

Das Besondere an den Intensivierungswochen, die der Caritas-Frühförderungsdienst Passau alljährlich über drei Wochen durchführt, ist, dass Aktivitäten des täglichen Lebens, wie selbstständiges Essen oder Sauberkeit, trainiert werden können, wenn das Kind gerade das Bedürfnis danach verspürt. Der Hunger des Kindes kann in einer natürlichen Situation für therapeutische Zwecke, z. B. für das Kauen und Schlucken fester Nahrung, genutzt werden, was vor allem bei kleineren Kindern von Vorteil ist. Somit ergeben sich innerhalb der Intensivierungswochen optimale Lernsituationen für die Kinder.

Es sind Kinder, die bereits vom Caritas-Frühförderungsdienst betreut werden und für die zusammen mit ihren Eltern und behandelnden (Kinder-)Ärzten für die Zeit der Intensivierung ganz individuelle Förderziele festgelegt und auch überprüft werden. Zur Teilnahme werden solche Kinder vorgeschlagen, bei denen sich ein besonderer Gewinn durch die Intensivierungswochen erwarten lässt.

Wichtige Voraussetzungen schaffen

Die Erfahrungen der vergangenen Jahre haben gezeigt, dass die Kinder durch die intensivere Förderung schneller lernen, Treppen zu steigen, sauber zu werden, feste Nahrung zu sich zu nehmen oder sich leichter von den Eltern ablösen zu können. Durch die gezielte Förderung von praktischer und sozialer Selbstständigkeit werden beispielsweise wichtige Voraussetzungen dafür geschaffen, dass Kinder - wie normal entwickelte Kinder auch - einen Kindergarten besuchen und am Gemeinschaftsleben teilhaben können.

Intensivere Betreuung

Ein weiterer entscheidender Grund dafür, warum Kinder durch die Teilnahme an den Intensivierungswochen profitieren, liegt darin, dass aufwendigere Förderangebote durchgeführt werden, als es normalerweise in einem 45-Minuten-Rhythmus möglich ist, beispielsweise waldpädagogische Angebote. Durch den hohen Erlebniswert können viele Fähigkeiten gleichzeitig geschult werden, angefangen von der Sinneswahrnehmung, Auge-Hand-Koordination über den Gleichgewichtssinn bis hin zu Sprachverständnis und Wortschatz.

Rollenspiele

In heilpädagogischen Rollenspielen, z. B. einem Piratenspiel, erlernen die Kinder den Umgang mit konfliktträchtigen Situationen. Verhaltensweisen können sie dann in den eingebauten Gruppenphasen wieder üben. Die Bereitschaft zum Mitmachen und die Lernbereitschaft werden durch die Anwesenheit anderer Kinder deutlich begünstigt.

Erfolge

Auch wenn die Organisation und die Durchführung der Intensivierungen alle Jahre für die Mitarbeiterinnen des Caritas-Frühförderungsdienstes eine große Herausforderung darstellt, lohnt sich für alle Beteiligten die Anstrengung. Oftmals schon nach wenigen Tagen berichten Eltern der teilnehmenden Kinder von Fortschritten beim Essen oder von einer leichteren Abnabelung. Die täglichen Bring- und Holsituationen ermöglichen einen intensiveren Austausch und ein besseres gegenseitiges Verständnis. Manche Eltern möchten ihr Kind gleich schon für die Intensivierungswochen im nächsten Jahr anmelden.

Klientel

An den Caritas-Frühförderungsdienst können sich Familien aus Stadt und Landkreis Passau wenden, die sich ernste Sorgen um die Entwicklung ihrer Säuglinge, Klein- und Vorschulkinder machen oder denen von fachlicher Seite Frühförderung empfohlen wurde. Qualifizierte pädagogische, psychologische und medizinisch-therapeutische Fachkräfte helfen mit, durch Früherkennung, individuelle Behandlung und Förderung Entwicklungsrisiken und Behinderungen auszugleichen oder zu mildern. Die Frühförderstelle arbeitet dabei eng mit den Familien, den Kindergärten und den ermächtigten Allgemein- und Kinderärzten zusammen, ebenso mit den verschiedenen Fach- und Beratungsstellen.

Literatur