Carl Amery

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Carl Amery, eigentlich Christian Anton Mayer (* 9. April 1922 in München; † 24. Mai 2005 in München) war ein deutscher Schriftsteller und Umweltaktivist.

Leben und Wirken

Anfänge

Der Sohn des Passauer Hochschulprofessors Anton Mayer-Pfannholz verbrachte seine Kindheit größtenteils in Passau und in Freising, dort als Schüler am Dom-Gymnasium. Im Anschluss besuchte er das Maximilianeum, studierte Neuphilologie an der Universität München sowie Neuphilologie, Literaturtheorie und -kritik an der Catholic University of America in Washington, D.C. (USA).

Mit 21 Jahren geriet er in amerikanische Kriegsgefangenschaft. Er kehrte 1946 zurück nach München und nahm dort sein unterbrochenes Studium wieder auf. In dieser Zeit begann er auch zu schreiben, zunächst unter einer amerikanisierten Version seines Namens (Chris Mayer), danach unter dem Pseudonym „Carl Amery“ („Amery“ ist hierbei ein Anagramm von „Mayer“).

Erste Veröffentlichungen

Mit „Der Wettbewerb“ erschien 1954 sein erster Roman. 1958 folgte „Die große Deutsche Tour“, die Amery seinen Ruf als Satiriker einbrachte. 1963 erschienen mit „Die Kapitulation oder Deutscher Katholizismus heute“ sowie mit „Das Ende der Vorsehung“ zwei kirchenkritische Schriften, in denen er das Christentum für die globale Umweltzerstörung mitverantwortlich macht.

1974 widmete er sich mit „Das Königsprojekt“ erstmals auch der Science Fiction. Sein größter Bucherfolg, der im Jahr darauf erschienene Roman Der Untergang der Stadt Passau, zählt ebenfalls zu diesem Literaturgenre.

Politisches und kulturelles Engagement

Amery war von 1967 bis 1971 Direktor der Städtischen Bibliotheken in München. Er gehörte der Gruppe 47 an, war von 1976/77 Vorsitzender des Verbandes der deutschen Schriftsteller, von 1989 bis 1991 Präsident des deutschen PEN-Zentrums sowie von von 1980 bis 1995 Präsident der von ihm mitbegründeten E.F.-Schumacher-Gesellschaft.

Von 1967 bis 1974 war Amery darüber hinaus Mitglied der SPD und am 13. Januar 1980 in Karlsruhe Gründungsmitglied der Grünen.

Amery litt in den letzten Jahren seines Lebens immer mehr unter einem Lungenemphysem und starb am 24. Mai 2005 in München. Er wurde im engsten Kreis am Münchner Ostfriedhof bestattet.

Werke (Auswahl)

Auszeichnungen