Chiemgau Impakt (Stellungnahmen des LfU)

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Das Bayerische Landesamt für Umwelt (LfU)[1] hat wiederholt zum Chiemgau-Einschlag Stellung bezogen. Das Ergebnis der Sedimententnahme und Datierungen in der Verlandungszone des Tüttensee führte zur Bewertung:

Den Kelten fiel der Himmel nicht auf den Kopf - Chiemgauer Tüttensee kein 2.500 Jahre alter Meteoritenkrater, sondern Toteiskessel aus der Eiszeit.
LfU
Pressemitteilung Nr. 37, August 2010[2]

2019 - Eiszerfallslandschaft des Tüttensee ist ein Geotop

Im Februar 2019 wird die Eiszerfallslandschaft des Tüttensees vom LfU als Geotop-Nummer: 189R039 ausgewiesen.[3]

  • Geowissenschaftlicher Wert: wertvoll

Ausgewiesen als Toteislöcher in Eiszerfallslandschaften

Nicht nur der Tüttensee sondern auch das Toteisloch SW von Klosterseeon ist vom Bayerischen Landesamt für Umwelt (LfU) im Geotopkataster Bayern als Toteisloch in einer Eiszerfallslandschaft ausgewiesen.

Im Jahresvortrag 2021 des Chiemgau Impakt e.V. wird ein weiteres als Geotop ausgewiesenes Toteisloch mit dem CI in Verbindung gebracht: Schluckloch Eglsee E von Seeon.[4]

LfU - Geotop Bild BayernAtlas Chiemgau-Impakt e.V.
(Name)
Video
Eiszerfallslandschaft des Tüttensees
Geotop-Nummer: 189R039 [2]
Tuettensee panorama.jpg Relief Tüttensee-Krater 4:35 min - 6:30 min
Toteisloch SW von Klosterseeon
Geotop-Nummer: 189R002 [3]
Toteissee Klosterseeon.jpg Relief Seeon-Pferdehof 48:48 min - 51:27 min
"Schluckloch" Eglsee E von Seeon
Geotop-Nummer: 189R025 [4]
Eglsee 01.jpg Relief Eglsee Steinrab 51:31 min - 52:05 min

2012 - Nicht von dieser Welt - Bayerns Meteorite

In der Pressemitteilung Nr. 46 des LfU (31. Oktober 2012) wird ein Buch vorgestellt, das alle Meteoriten-Einschläge im Freistaat behandelt.

  • „In 1000 Jahren fielen gesichert 7 Meteorite auf Bayern“. [5]

Im Buch beschreibt das LfU die acht gesicherten Meteoritenfälle in Bayern (1768 - 2002).

Auf Deutungen der CIRT-Mannschaft im Zusammenhang mit dem Chiemgau-Einschlag wird in mehreren Abschnitten kritisch eingegangen.[6]
Die entsprechenden Überschriften -

  • Sediment statt Impaktit
  • Dünger statt präsolare Materie
  • Algenfraß statt Schmelzstrukturen
  • Kalkbrennofen statt Meteor-Glas
  • Toteislöcher statt Streufeld
  • Eiszeit-Relikt statt Kelten-Komet

2010 - Neue Altersdaten: Kein "Kelten-Komet" im Chiemgau

In der Pressemitteilung Nr. 37 des LfU (24. August 2010) wird das Ergebnis, der 2009 entnommenen Bodenproben bekanntgegeben.[2]

  • Die Radiokarbon-Datierungen zeigen, dass die Tüttensee-Vertiefung bereits seit Ende der Eiszeit existiert.
  • Die These eines kosmischen Impakts vor 2.500 Jahren im Chiemgau ist eindeutig widerlegt.

2009 - Ernst Kroemer: Sedimententnahme und Datierungen in der Verlandungszone des Tüttensee

Im östlichen Verlandungmoor des Tüttensees wurden mit einem Stechzylinder Proben aus dem Torf und der unterlagernden Seekreide entnommen. Es wird ein Mindestalter der Hohlform von Cal BP 12.750 bis 12.390 Jahren festgestellt.[7]

2005 - Gerhard Doppler & Erwin Geiss: Der Tüttensee im Chiemgau – Toteiskessel statt Impaktkrater

Eine Begehung des Geländes um den Tüttensee und Auswertung von Unterlagen ergeben, daß die Deutung des Tüttensees als Einschlagkrater äußerst unwahrscheinlich ist.[8]

Literatur

  • Bayerisches Landesamt für Umwelt (LfU): Nicht von dieser Welt - Bayerns Meteorite. LfU, Augsburg 2012, ISBN: 978-3-936385-92-2.

Einzelnachweis

  1. Bayerisches Landesamt für Umwelt (LfU)
  2. 2,0 2,1 LfU - Pressemitteilung Nr. 37: Neue Altersdaten: Kein "Kelten-Komet" im Chiemgau
  3. LfU (2019) - Geotop 189R039, Eiszerfallslandschaft des Tüttensee (PDF 1.8MB)
  4. CIRT: Chiemgau-Impakt Jahresvortrag 2021
  5. LfU - Pressemitteilung Nr. 46: In 1000 Jahren fielen gesichert 7 Meteorite auf Bayern [1]
  6. LfU: Nicht von dieser Welt - Bayerns Meteorite. LfU, Augsburg 2012, Seite 84-85. ISBN: 978-3-936385-92-2.
  7. E. Kroemer: Sedimententnahme und Datierungen in der Verlandungszone des Tüttensee
  8. G. Doppler & E. Geiss: Der Tüttensee im Chiemgau - Toteiskessel statt Impaktkrater