Goldhaube

Aus RegioWiki Niederbayern
Wechseln zu: Navigation, Suche
Goldhaubenfrauen in Passau.

Eine Goldhaube ist eine goldene weibliche Kopfbedeckung, die seit 200 Jahren in den Regionen entlang der Donau, des Inns und der Rott, in Ostbayern und in Oberösterreich zu festlichen Anlässen getragen wird. Seit 2014 ist sie immaterielles UNESCO Kulturerbe.

Immaterielles UNESCO Kulturerbe

Seit Juli 2013 ist Deutschland einer der Vertragsstaaten des UNESCO-Übereinkommens zur Erhaltung des immateriellen Kulturerbes. In der Folge bewarb sich der Landkreis Passau mit der Goldhaube um einen Eintrag ins Verzeichnis für immaterielles Kulturerbe. Die Bewerbung lief in zwei Kategorien: zum einen für „gesellschaftliche Bräuche, (jahreszeitliche) Feste und Rituale“ und zum anderen für „traditionelle Handwerkstechniken“. Die Chancen wurden dabei von Anfang an als gut einschätzt, denn während die Goldhaube früher Ausdruck sozialer Schichten war, ist sie heute Ausdruck eines Lebensgefühls, das im Einklang mit einer Identität zu Land und Region steht – sie ist ein Mittel zur Identitätsbindung und Selbstdarstellung abseits von gängigen Bayern-Österreich-Klischees. Außerdem werden nur Brauchtüme aufgenommen, die auch heute noch aktuell sind und die Goldhauben sieht man immer noch bei kirchlichen Prozessionen, Festtagen, Wallfahrten und Umzügen oder auch bei vielen Ereignissen im Passauer Rathaussaal, wie zum Beispiel der Eröffnung der Europäischen Wochen. Und auch der handwerkliche Aspekt ist hoch einzuschätzen. Früher übten gewerbliche und spezialisierte Haubenmacherinnen die Kunst des Goldhaubenstickens aus, seit den 1970er Jahren sticken und verzieren die Trägerinnen ihre Goldhaube selbst. Ein weiterer Vorteil bei der Bewerbung ist, dass die Tradition der Goldhaube länderübergreifend ist. Denn es gibt sie auch in Österreich an der Donau und am Inn. Tatsächlich stimmte die UNESCO der Begründung zu und nahm die Goldhauben-Tradition im Passauer Land im Dezember 2014 in das bayerische Landesverzeichnis des immateriellen Kulturerbes auf.

Siehe auch

Literatur