Grabhügel Biberg

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Die Wandergruppe mit dem Kreisarchäologen Dr. Ludwig Kreiner auf dem großen Grabhügel im Osten von Biberg. Foto: Franz Dick

Die keltischen Grabhügel von Biberg wurden im Wald in der Nähe des Golfplatzes beim Ortsteil Biberg der Stadt Landau an der Isar entdeckt.

Beschrteibung

Die zwei riesigen Grabhügel, einer mit einem Durchmesser von 18 Metern, weisen großflächige Grabungstrichter auf. In unmittelbarer Nähe, östlich von Biberg, steht eine weitere kleinere Grabhügelgruppe. Archäologische Wanderungen werden seit Winter 2008 von Dr. Ludwig Kreiner, Kreisarchäologe, in Kooperation mit der VHS Landau angeboten.

Ausgrabungen und Funde

Der erste Grabhügel, der einen Durchmesser von etwa 18 Metern aufweist, ist großflächig angegraben. Vermutlich benötigte man das Hügelmaterial zum Auffüllen. Auch der zweite Hügel weist deutliche Grabungstrichter auf, die allerdings von früheren (Raub-)Grabungsversuchen herrühren. In der Nähe der Grabhügel liegen zahlreiche gut erhaltene Hochbeete, eine Ackerflur aus der Zeit um 1200, und eine verebnete keltische Viereckschanze. Eine weitere kleine Grabhügelgruppe existiert östlich von Biberg.

Zwischen 1991 und 1994 wurden im damaligen Baugebiet Landau-Südost aufsehenerregende Funde entdeckt, die Ergebnisse aus der Glockenbecherkultur (ca. 2400 v. Chr.), der frühen Bronzezeit (ca. 1900 v. Chr.), der Hallstattzeit (ca. 650 v. Chr.) und dem Mittelalter (etwa 1350) ans Tageslicht brachten. Die Ausgrabungen, deren Ergebnisse heute teilweise im Kastenhof zu sehen sind, führte Dr. Ludwig Husty. Der Kastenhof ist ein 1224 erbautes Gebäude, in dem das Niederbayerische Archäologiemuseum Landau eingerichtet ist und im Juli 1995 als elfte Zeigstelle der Archäologischen Staatssammlung München eröffnet wurde.

Richtung Winklhof befindet sich eine weitere Grabungsstelle von 1979 im Acker von Alois Weinzierl aus Thalham, sowie Siedlungsspuren aus der Zeit um 7300, wo man damals den Schädel eines Ziegenbockes mit einer Größe von über 1,5 Metern freilegte.

Zu den seltesten Bodendenkmälern im Landkreis Dingolfing-Landau gehört außerdem eine spätkeltische Siedlungsstelle in der Nähe von Hoferöd, die von der früheren Bahn durchschnitten wurde. Dort fand Kreisarchäologe Ludwig Kreiner neben typischer Keramik auch eine kleine Bronzefible.

Archäologische Wanderung

Im Rahmen einer Veranstaltung der VHS Landau fand im Winter 2008 erstmal eine geführte archäologische Wanderung mit dem Kreisarchäologen Dr. Ludwig Kreiner statt. Der etwa dreistündige Rundweg führt von Landau-Südost bis Möding, skizziert die Ausgrabungsergebnisse im Baugebiet Landau-SO (1991-1994), und führt schließlich in die Nähe von Biberg, zu den dort liegenden Grabhügel und Hochbeete. Über die verebnete keltische Viereckschanze bei Biberg endet die Wanderung bei den Grabhügeln eines frühmittelalterlichen Friedhofes im Nordwesten von Möding.

Literatur

Weblinks