Hötzinger-Hof

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Der Hötzinger-Hof.
Dagmar und Norbert Schumacher im geschmackvoll eingerichteten Esszimmer.

Der Hötzinger-Hof in Herblfing in der Gemeinde Wallerfing ist ein historischer Bauernhof, der von Dagmar und Norbert Schumacher restauriert wurde.

Geschichte

Bereits 1067 wird die kleine Ortschaft in der Gemeinde Wallerfing urkundlich erwähnt. Hinter dem Hof finden sich heute noch Spuren der mittelalterlichen Flur. Lakaien des Passauer Bischofs Altmann und viele adeliger Geschlechter hatten hier Ackerbau und Viehzucht betrieben. Durch Waldrodungen wurde im 18. Jahrhundert Platz für kleinere Anwesen wie den Hötzinger-Hof geschaffen. Nach dem Krieg waren hier mehrere Flüchtlingsfamilien mit insgesamt rund 40 Personen in abgetrennten, kleinen Wohnungen untergebracht.

Als das Ehepaar Schuhmacher das Anwesen Anfang der 90er Jahre gekauft hat, wusste niemand, welch Rarität sich hinter der verputzen Fassade verbarg. Das Haus war in einem äußerst maroden Zustand: Das Dach leck, der Dachstuhl brüchig, der Lehmboden im Erdgeschoß dürftig mit „Stragula“, einem billigen Linoleum-Imitat, abgedeckt, die alten Holzbalken zugenagelt. Sechs Wochen lang war Dagmar Schumacher allein damit beschäftigt, mit Spachtel und Topfkratzer den zentimeterdicken Ruß von den Deckenbalken in der Küche zu schaben.

Nachdem das Dach gesichert und der Putz abgeschlagen war, kamen die mächtigen Holzbalken der Außenfassade zum Vorschein. Die Höhe der Räumlichkeiten überrascht ebenso wie ihre Weitläufigkeit, die sich nach dem Entfernen der Zwischenwände ergeben hat.

Kreisheimatpfleger Georg Loibl hat den Hötzinger-Hof in einem Bildband verewigt, das Landesamt für Denkmalpflege stellte das Anwesen unter Denkmalschutz.

Literatur