Irrlicht am Inn (Sage)
Das Irrlicht am Inn ist eine über Generationen überlieferte Sage aus dem Rottal.
Inhalt
Auf dem Wege zwischen Aigen und Würding, der längs der Innauen dahinführt, sah man lange Zeit allnächtlich ein Lichtlein mit bläulichem Schimmer etwa vier Fuß hoch über der Erde dahinschweben. In Egglfing rastete es regelmäßig auf einem Zaunüberstieg.
Ein beherzter Mann aus Egglfing hatte Mitleid mit dem ruhelosen Geiste und legte sich eines Nachts bei dem Stiegel auf die Lauer um das Lichtlein anzusprechen. Er brachte indes sein Vorhaben nicht zur Ausführung; denn als das Licht auf ihn zukam, sah er, dass es ein Totengerippe war, in dessen Innern an der Stelle des Herzens ein Licht brannte. Bei diesem Anblick entsetzte sich der gute Mann so sehr, dass er eine Weile sprachlos liegen blieb und alsdann schleunigst heimwärts rannte.
Literatur
- Michael Waltinger: Niederbayerische Sagen. Passau 1992, ISBN 3-87616-175-4
- Tanja Rometta: Schön und gruselig – das sagenhafte Rottal. In: Passauer Neue Presse vom 13. Januar 2011 (S. 24)
- Michael Waltinger: Das Irrlicht am Inn. In: Passauer Neue Presse vom 13. Januar 2011 (S. 24)