Kirche St. Josef (Auerbach)

Aus RegioWiki Niederbayern
Wechseln zu: Navigation, Suche
Die Kirche St. Josef in Passau
Innenraum und Altar

Die Stadtpfarrkirche St. Josef ist die Pfarrkirche der Pfarrei Passau-Auerbach. Sie befindet sich am Dr.-von-Pichler-Platz (Haus Nr. 2) und ist aufgrund ihrer erhöhten Lage bereits von der Äußeren Spitalhofstraße aus deutlich zu sehen.

Geschichte

Die Stadtpfarrkirche St. Josef wurde von 1927 bis 1928 in nur 15 Monaten Bauzeit nach den Plänen des Architekten Prof. Michael Kurz erbaut. Am 23. September 1928 wurde die Kirche von Bischof Sigismund Felix Freiherr von Ow-Felldorf geweiht. Sie ist ein trutziger Granitbau mit deutlicher Anlehnung an mittelalterliche Vorbilder („unverputzter Bruchsteinbau“), durch den weitgehenden Wegfall von historisierenden Tendenzen weist sie aber auch auf die moderne Sakralarchitektur voraus.

Die Kirche besitzt einen mächtigen Chorturm. An der Westseite schließt sich ein offener Vorbau mit Walmdach an. In der Mittelachse darüber ist ein hohes Schlitzfenster eingesetzt, ebenso in allen sechs Fensterachsen und der halbhohen Emporenachse.

Das Langhaus wird von einer Spitzbogentonne, der Altarraum von einem Faltengewölbe in Stahlbetonkonstruktion bestimmt. Die Gemälde und Fresken wurden von Albert Burkart geschaffen. Das Wandfresko des Chores begann Burkart im Mai 1931 und brachte es nach etwa zwei Monaten zum Abschluss. Die Fresken zeigen oberhalb des damals noch nicht vorhandenen Kreuzes Gottvater mit der Taube des Heiligen Geistes, darunter die Geburt Christi und die Flucht nach Ägypten.

Den Kreuzweg malte Burkart 1935. Die Bilder sind von der Neuen Sachlichkeit beeinflusst, aber auch von der italienischen Wandmalerei des 14. und 15. Jahrhunderts. Burkart ist auch der Schöpfer der beiden Glasmalereien. Das große, gotisierende Altarkreuz entstand 1932 durch den Münchner Bildhauer Karl Baur. Es traf am 15. März 1932 in Passau ein und wurde am Karfreitag feierlich enthüllt. Die modernere Innenausstattung stammt von Wolf Hirtreiter.

Die Orgel wurde 1936 durch die Firma Becker & Hiendl errichtet und hat eine komplette pneumatische Traktur. Die acht großen Pfeifen im Prospekt sind blinde Pfeifen. 1996 erfolgte eine Restaurierung der Orgel. Neben der großen Orgel haben auch die Glocken von St. Josef eine besondere Geschichte: 1930 fanden die Glocken ihren Platz im Kirchturm. Die schwerste wiegt ganze 2.650 Kilogramm. Während des Zweiten Weltkrieges wurden die großen Glocken jedoch entwendet und erst Jahre später im Glockenlager Hamburg wiedergefunden und zurückgegeben. „Das Geläut von St. Josef ist insofern besonders, da es als eines der wenigen zwischen den beiden Weltkriegen gegossenen Geläute bis heute besteht“, heißt es auf der Seite der Pfarrei St. Josef.

Galerie

Siehe auch

Literatur

  • Andrea Lindner: Eine ganz besondere Kirche. In: Passauer Neue Presse vom 1. September 2015 (S. 19)
  • Peter Morsbach, Irmhild Heckmann, Christian Later, Jörg-Peter Niemeier: Denkmäler in Bayern, Band II.25 Kreisfreie Stadt Passau. Verlag Friedrich Pustet, Regensburg 2014, ISBN 978-3-7917-2552-9
  • Dionys Asenkerschbaumer, Alois Brunner, Ludger Drost, Andreas Paul: Kleinodien · Kostbarkeiten · Kuriositäten. Entdeckungsreisen im Bistum Passau. Herausgeber: Bischöfliches Ordinariat Passau, Verlag Passauer Bistumsblatt, Passau 2011, 2. Aufl. 2012, ISBN 978-3-9813094-3-0

Weblinks