Leere Wiege
Die Bezeichnung Leere Wiege steht für Selbsthilfegruppen, die Frauen und Männer unterstützen, die ein Kind durch Fehlgeburt, Frühgeburt, Totgeburt oder kurz nach der Geburt verloren haben. Regelmäßige Treffen dieser Gruppen finden unter anderem in Altötting und in Vilshofen an der Donau statt.
Inhaltsverzeichnis
Tätigkeitsschwerpunkte
- Begleitung bei der Bestattung toter Babys
- Einrichtung von Grabstätten für Totgeborene, die nicht bestattungspflichtig sind
- Fortbildungen von Hebammen und Klinikpersonal
- Öffentlichkeitsarbeit
„Leere Wiegen“ in der Region
Altötting
Die „Leere Wiege“ in Altötting besteht unter dem Dach des Hospizvereins. Etwa alle sechs Wochen, jeweils Samstag nachmittags für etwa drei Stunden, trifft sich die Gruppe im St. Klaraheim in Altötting, um Betroffenen bei der Verarbeitung ihrer Erinnerungen, ihrer Angst und ihres Schmerzes zu helfen. Etwa 80 bis 85 trauernde Paare wurden im Zeitraum 1998 bis 2008 begleitet. Darunter befinden sich sowohl Paare, die einen kürzlich erlittenen Schicksalsschlag verarbeiten als auch Paare, die ihr Baby bereits vor mehreren Jahren verloren haben.
Vilshofen
Die „Leere Wiege“ in Vilshofen an der Donau organisiert regelmäßig Schulungen in Hospizvereinen und an Kliniken und informiert zudem Hebammen und Pflegepersonal, wie man mit verwaisten Eltern umgehen soll. Einmal im Monat treffen sich zwischen fünf und 15 trauernde Eltern in Vilshofen an der Donau zum gemeinsamen Austausch. Darüber hinaus versammeln sich die Eltern jedes Jahr einmal zu einer Gedenkfeier am Sternengrab auf dem Vilshofener Friedhof. Kleine Bronzesterne mit eingravierten Namen erinnern hier an die Kinder, die nicht leben durften.
Literatur
- Julia Kirchner: „Die Lücke bleibt für immer.“ In: Passauer Neue Presse vom 14. November 2008 (S. 19)
- Gesine Hirtler-Rieger: Wenn die Zukunft plötzlich erlischt. In: Passauer Neue Presse vom 10. Dezember 2008 (S. 30)