Lusn

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lusn bedeutet hinhören, zuhören und lauschen, auch abwertend belauschen.

Aussprache

„lusn“ wird mit gedehntem u gesprochen: [lu:sn]

Belege

„Drum. Leitln, lusts her | und befojgts unser Lehr“. Aus: dem Gedicht „Auf der Birnbeeggaà Bruck“ von Robert Erbertseder, in: „Niederbayrische Einkehr“, Tann 1983, S. 98/99.

Im Wörterbuch BDO Bayerns Dialekte Online[1] findet sich folgender Beleg: „lus no, wia dä Reng herhaud, Buxheim EI“; allerdings ist die Umschrift „luse nur, wie der Regen herhaut“ für das Verständnis nicht hilfreich, die Bedeutung ist vielmehr: „horch (hin), wie der Regen (an die Fensterscheibe) prasselt“.

Das Online-Wörterbuch boari.de („Lateinische Sprachrelikte im bayerischen Dialekt“) zitiert Anthony Rowley: „a luusada – der ist ganz lusad – so sagt man in OB zu einem hinterhältigen hinterfotzigen menschen – der nämlich lusd andauernd – lusen oder losen bedeutet horchen – altes germanisches wort für horchen hören – englisch listen da steckts auch drinn – bedeutet lauschen – und a losada der horcht nämlich zu seinem eigenen vorteil alle aus und ist dann hinterhältig hinterfotzig – a ganz a luusada“[2].

Das Bayerisch-Österreichisches Wörterbuch[3] notiert in der Sp. 182 („Advokat“): „der redt wie a Afikat, dem ka ma guat auflusn [zuhören] U‘zolling FS“.

Der Niederbayernwiki-Autor Garinger erläutert „lusn“[4] mit: „lusn ist der Ausdruck für hören. Beispiel: lus hea! ("hör mir zu!"). Siehe auch: Lusa“.

Anmerkungen

  1. Bayerns Dialekte Online
  2. Der Eintrag „lusn, lusen, lus“ im Wörterbuch boari.de, abgerufen am 3. April 2024
  3. Bayerisch-Österreichisches Wörterbuch. II. Bayern. Bayerisches Wörterbuch (BWB). Herausgegeben von der Kommission für Mundartforschung, München (R. Oldenbourg) 1995-2002, ISBN 3-486-56629-6 ([1])
  4. Anlage des Lemmas „Lusn“ in Regiowiki (Niederbayernwiki) am 18. Oktober 2009