Noutschroa
Der Noutschroa ist ein Ruf nach Hilfe – ein Notschrei – in einer ausweglosen Situation. Diese kann Todesgefahr sein, seelische oder moralische Not, aber auch der Bedarf nach praktischer Hilfe bei einer unaufschiebbaren Tätigkeit.
Beschreibung
Der Noutschroa als Gebet heißt Stoßgebet[1]. Zur Schreibweise „Nout“ für Not ist auf das Bayerisch-Österreichische Wörterbuch zu verweisen, Sp. 266: „då schaut d‘ Nout an åö Eckan und Winkön außa östl.NB“; zu „Schroa“ Sp. 1092: „Gschroa-Babbm ‚Schreihals‘ Simbach PAN“[2].
Es gibt ein Gedicht im Duktus eines Gebets des in Wien als Buchdrucker ansässigen Böhmerwald-Schriftstellers Zepyrin Zettl[3], das den Titel „Noutschroa“ trägt. Es ist um 1930 entstanden. Ein Vers behandelt auch die politischen Verhältnisse dieser Zeit: „Louss net d’ Lumpen und Noarrn | hausn in Deina Welt![4]
Weblinks
Ein Vortrag des Gedichts „Noutschroa“ von Zepyrin Zettl in niederbayerischem Dialekt, ein Kurzfilm von Klaus Ditté und Gabriele Blachnik, dokumentiert die gesellschaftlich zeitlose Gültigkeit des Gedichts und die breitgefächerte Bedeutung des Begriffs: Der „Noutschroa“ von Zephyrin Zettl in Youtube
Anmerkungen
- ↑ Wikipedia-Artikel zum Lemma „Stoßgebet“
- ↑ Bayerisch-Österreichisches Wörterbuch. II. Bayern. Bayerisches Wörterbuch (BWB). Herausgegeben von der Kommission für Mundartforschung, München (R. Oldenbourg) 1995-2002, ISBN 3-486-56629-6
- ↑ Wikipedia-Artikel zu Zepyrin Zettl
- ↑ Das Gedicht „Noutschroa“ in „Die Deutsche Gedichtebibliothek“