Passauer Babykonzert

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Das Passauer Babykonzert findet seit 2009 jedes Jahr im Rahmen der Festspiele Europäische Wochen Passau statt.

Übersicht

1. Passauer Babykonzert

Das 1. Passauer Babykonzert fand im Jahr 2009 im Rahmen der 57. Europäische Wochen statt.

2. Passauer Babykonzert

Wenn statt der Abendrobe Spucktücher und statt des zierlichen Handtäschchens die prallgefüllte Windeltasche im Gepäck der Besucher sind, dann erleben die Europäischen Wochen den konzertanten Ausnahmezustand. Schon zum zweiten Mal hat am Vormittag des 22. Juli 2010 ein Babykonzert in der Redoute stattgefunden, das faszinierendes, amüsantes und berührendes Erlebnis zugleich war. „Die Kinder dürfen alles“ versprach Intendant von Freyberg zuversichtlich zur Begrüßung und so wurde in der nächsten halben Stunde zum Duo von Cello und Harfe hemmungslos gekrabbelt, gegluckst, geweint und getanzt. Mit bewundernswerter Ruhe und einem äußerst einfühlsamen und lebendigen Spiel erfüllten der Cellist Yves Savary und die Harfinistin Silvia Christine Savary die Redoute mit Musik aus drei Jahrhunderten und ließen die kleinen Konzertbesuchern auf den Decken und Kissen am Boden gebannt aufhorchen, andächtig zuhören oder vergnügt umherspringen. Nach zwei wunderschön ausmusizierten Bourrées aus Bachs Cello-Suite Nr. 3 C-Dur gestalteten die Musiker das tief romantische Largo aus Chopins Sonate in g-Moll voll inniger Melancholie und Wärme. Und auch wenn die Harfe dabei an klanglicher Durchsetzungskraft gegen den lebendigen Lärmpegel im Saal mitunter etwas zu kämpfen hatte, so war sie doch schon allein als Instrument eine Faszination für die neugierigen Zuhörer, die sich auf die Bühne wagten.

Die Künstler ließen sich durch die genaue Beobachtung nicht aus der Ruhe bringen und schienen in dem neoklassizistisch angehauchten Stück „Pièce en mi bémol mineur“ von Nadia Boulanger eine geheimnisvolle Geschichte zu erzählen, bevor sie das Konzert mit Schuberts Allegro moderato aus der Sonate a-Moll für Arpeggione voll beschwingtem Humor ausklingen ließen. So wurde alsbald die Wickeltasche wieder geschultert und der Nachwuchs eingepackt. Fürs nächste Jahr wünscht man sich nun noch etwas mehr Vertrauen in die Durchhaltekraft der Kleinen: Denn bei entspannten Eltern und ausreichend Proviant kann man auch jüngsten Ohren ruhig komplette Sonaten und ein etwas umfangreicheres Programm zutrauen.

Literatur