Römische Siedlung Sollerholz

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1959 fand man ein Gebäudefundament. Es dürfte sich hierbei um ein Grabmal handeln. - Steinbichler
Das 1980 geborgene Weihrauchgefäß mit der Büste eines Nubiers. - Repros: Steinbichler

Funde aus der römischen Siedlung am Sollerholz werden in einer Vitrine im Rathaus von Töging am Inn aufbewahrt. Seit dem 19. November 2009 werden die Raritäten der Öffentlichkeit präsentiert.

Steilwand am Sollerholz

Teile der Römersiedlung gingen schon in den Jahrzehnten vor der Ausgrabung verloren. Die Steilwand am Sollerholz, von der oft große Geröllmassen in den Inn stürtzten, hat einen nicht geringen Teil mit in den Fluss gerissen. Das erklärt auch die vielen römischen Funde, die in den 1930er und 1940er Jahren bei Niedrigwasser geborgen werden konnten.

Töginger Brückenstation

An der Töginger Brückenstation kreuzten sich zwei Römerstraßen. Als Straßenknoten mit einzigem Innübergang zwischen Passau und Rosenheim hatte Töging am Inn Bedeutung. Der Inn bildete damals die Grenze zwischen den römischen Provinzen Noricum und Rätien. Nach 260 und dem Angriff der Alemannen hat man vermutlich die Siedlung in ihrer Form als offizielle Brückenstation aufgegeben, wenngleich der Innübergang auch weiterhin benutzt wurde. Funde beweisen das.

Funde

Seit vielen Jahren werden aus dem Innbett immer wieder Funde aus der Römerzeit geborgen. Im Jahr 1959 hat man bei einer Grabung eine Straßen- und Brückenstation festgestellt. Diese wurde maßgeblich durch die Initiative des Töginger Lehrers und Heimatforschers Karl Hochberger vorangetrieben. Neben Brandgräbern wurden Münzen, Werkzeuge und Gebrauchsgegenstände gefunden. Anhand der Münzfunde kann festgestellt werden, dass die eigentliche Siedlung am Sollerholz etwa im Jahr 60 entstanden ist.

Im Laufe der folgenden Jahre wurden immer wieder neue Funde geborgen, echte Raritäten, die zum Teil in der Archäologischen Staatssammlung München ausgestellt sind. Inmitten des Gräberfeldes fand man ein Gebäudefundament aus Flusskieseln und Tuffblöcken. Der Fund stellt einen Grabbau dar mit den Maßen 4,10 Meter mal 3, 40 Meter. Bei den zehn weiteren Gebäuderesten, unter anderem einer Schmiede, einer Taverne und einem Schmelzofen, war eine beachtliche Brandschicht festzustellen, die auf die Zerstörung durch die Alemannen um das Jahr 260 schließen lässt. Nach all diesen Funden kann die Zahl der Einwohner auf bis zu 100 Kelto-Romanen geschätzt werden.

Veranstaltungen

  • Ein großer Teil der seit 1959 geborgenen Zeugnisse sind seit November 2009 im Rathaus zu sehen. Etwa das 1980 geborgene bronzene Weihrauchgefäß mit der Büste eines Nubiers: Es stellt wegen seiner exotischen Darstellung und der Seltenheit einen herausragenden Fund dar. Zeitlich gehört der Fund in die Zeit um 200. Es handelt sich hier um eine Nachbildung, das Original-Gefäß ist in der Archäologischen Staatssammlung München zu sehen.
  • Januar 2010: Lichtbildervortag von Martin Pietsch, Fachmann beim Landesamt für Denkmalpflege, mit dem Titel "Die Römer in Bayern - Römerort Töging" beim Springer-Wirt in Töging.

Literatur