Schwarzer Einser

Aus RegioWiki Niederbayern
Wechseln zu: Navigation, Suche
Am 1.11.1849 in Wegscheid aufgegeben: Der Ersttagsbrief an Josef Salegg in Hengersberg. − Foto: DBR

Der Schwarze Einser ist die erste deutsche Briefmarke, die das Königreich Bayern im Jahr 1849 herausgibt.Der „Schwarze Einser“ erreichte eine Auflagenhöhe von 832 500 Stück. Die Nachfrage unter Sammlern sei noch immer groß und der Handelspreis daher entsprechend hoch, so die Deutsche Post. Dabei sind vom „Schwarzen Einser“ gegenüber anderen altdeutschen Marken verhältnismäßig viele Exemplare erhalten geblieben. Der erste und bisher einzige bekannte Ersttagsbrief der ersten deutschen Briefmarke überhaupt war an einen Hengersberger adressiert.

Eine völlige Rarität und bisher fast für unmöglich gehalten sind dagegen Funde von so genannten Ersttagsbriefen, die am Erscheinungstag der Marke gestempelt sind. Der „Schwarze Einser“ wurde am 1. November herausgegeben. Wegen des Feiertags gingen die Experten davon aus, dass bestenfalls die großen Postämter geöffnet hatten. Doch auch das Postbüro in Wegscheid muss an diesem Tag offen gewesen sein, denn dort wurde der Ersttagsbrief aufgegeben und gestempelt. Experte Johann Ulrich Schmitt hat laut Briefmarken-Revue den Ersttagsbrief eindeutig identifiziert und als „Unikat von größter Seltenheit“ bezeichnet. Adressat des Briefs war ein Hengersberger. Der Absender kündigte einem „Herrn J. Saleck“ seinen Besuch an. Josef Salegg, wie er richtig geschrieben wurde, besaß in Hengersberg im 19. Jahrhundert ein Kaufhaus am Marktplatz, erinnert sich der Ehrenvorsitzende der Briefmarken-Freunde Deggendorf Willi Gärtner. Salegg hatte Geschäftsbeziehungen zu allen damaligen deutschen Ländern und bekam von dort Post. Die Briefe bewahrte er in einer Truhe auf, so Gärtner. Doch irgendwann in den 20er-Jahren des vorigen Jahrhunderts wurde das Material verkauft und gelangte so in Sammlerhände. Die weitere Geschichte des Briefs ist nicht bekannt. Erst der Vater des heutigen Besitzers entdeckte in den 1980er-Jahren, um welche Rarität es sich handelte, wenngleich er den Ersttagsbrief mit einer Sammlung bereits Jahre zuvor von einer Dame erworben hatte, berichtet die Briefmarken-Revue. Jetzt, zum 160. Jubiläum der deutschen Marke, war der Besitzer bereit, seinen Schatz der Öffentlichkeit vorzustellen.

Literatur