Sturmbergkapelle (Passau)

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Die Sturmbergkapelle in Passau-Ries.

Die Sturmbergkapelle ist eine Kapelle am Riesingerhof in Passau. Sie ist eine kleine Kirche mit schönen Verzierungen und Gemälden. Baujahr und Auftraggeber sind ungewiss.

Lage

Sie wird nur äußert selten in touristischen Führern erwähnt und selbst viele Passauer kennen sie nicht. Auf halbem Weg zwischen Schanzl und Ries schaut sie auf die Stadt hinunter und wird nur von Eingeweihten gefunden. Wer am Hof der Familie Riesinger vorbeigeht, vermutet nicht, dass sich im hintersten Winkel des Anwesens eine derartige Kostbarkeit versteckt.

Geschichte

Die Sturmbergkapelle ist dem hl. St. Johann Nepomuk geweiht. Sie ist ursprünglich eine Hofkapelle, die zum ehemaligen Landgut Sturmberg (Sturmbergweg 16-22) gehörte. Vieles von ihrer Geschichte liegt im Dunklen: Es gibt keine Dokumente darüber, wann genau sie erbaut wurde, wer den Auftrag erteilte und wer die Arbeit ausführte. Letzterer könnte allerdings der bekannte Passauer Baumeister Jakob Pawanger gewesen sein. Belegt ist nur, dass Kardinal Joseph Dominikus Graf von Lamberg am 28. März 1738 die Weihe vornahm. Dem Altar hat man damals Reliquien des Märtyrers Probus beigelegt.

Nur mit Mühe können die Wände vor der Feuchtigkeit geschützt werden. Die letzten Renovierungen erfolgten 1969, 1971 bis 1974 und 1985 bis 1987. 120.000 DM gab man dafür aus, dass die Kapelle 1988 nach zweijähriger Restaurierung wieder der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden konnte.

Beschreibung

Der zweiachsige Saalbau hat ein Untergeschoss, einen gerundeten Abschluss und ein Mansarddach hinter einer Giebelwand. Obwohl nicht mehr alles im Originalzustand erhalten ist und das bedeutendste Stück der Kapelle, eine Darstellung des Hl. Georgs, ins Oberhausmuseum Passau gegeben wurde, gibt es im Inneren auch heute noch vieles zu bewundern: farbenfrohe Deckengemälde, eine freundliche Stuckdekoration, Holzbänke mit reich verzierten Wangen, ein grün-goldenes, schmiedeeisernes Rokoko-Gitter vor dem Altar, das zweisäulige Altarretabel und natürlich das Altargemälde selbst, das den Hl. Nepomuk zeigt. Doch die Tür des kleinen Kirchleins öffnet sich nur selten und sein einstiger Glanz ist nur noch einmal im Jahr zu erahnen, nämlich dann, wenn am Sturmbergweg Maiandacht gefeiert wird und jeder Platz besetzt ist.

Literatur

  • Barbara Osdarty: Rieser Kleinod: Sturmbergkapelle. In: Passauer Neue Presse vom 23. August 2010 (S. 26)
  • Peter Morsbach, Irmhild Heckmann, Christian Later, Jörg-Peter Niemeier: Denkmäler in Bayern, Band II.25 Kreisfreie Stadt Passau. Verlag Friedrich Pustet, Regensburg 2014, ISBN 978-3-7917-2552-9