Wirtschaftsstandort

Aus RegioWiki Niederbayern
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Niederbayern ist sowohl ein Bezirk (dritte kommunale Ebene) sowie ein flächengleicher Regierungsbezirk im Freistaat Bayern. Niederbayern grenzt an die Oberpfalz, an Tschechien, an Oberösterreich sowie an Oberbayern. Verwaltungs- und Regierungssitz ist Landshut. Zu Niederbayern gehören unter anderem die Landkreise Landshut, Kehlheim, Passau, Regen, Straubing u.a.

Wirtschaft in Niederbayern

Der fruchtbare Lössboden in Niederbayern prägt den landwirtschaftlichen Charakter von Niederbayern. Das größte Anbaugebiet von Gewürzgurken in Europa befindet sich in Niederbayern. Außerdem hat Niederbayern Anteil am größten Hopfenanbaugebiet der Welt, die Hallertau. Doch auch mit der Automotive-Industrie ist Niederbayern stark vernetzt. BMW besitzt ein Automobilwerk in Dingolfing.

Ganz Niederbayern liegt mit einer aktuellen Arbeitslosenquote von 2,9 Prozent (Juni 2022) unter den Werten von Bayern (3,1 Prozent) und Deutschland (5,2 Prozent). Die positive Entwicklung der Erwerbstätigen und sozialversicherungspflichtig Beschäftigten waren schon vor Corona positiv. 2020 wurde dieser allerdings durch die Krise unterbrochen. Nun steht Niederbayern sogar besser da als beim Vorkrisenniveau (Juni 2020: 3,7 Prozent Arbeitslosenquote).

Dabei arbeiten die meisten im Dienstleistungssektor. Doch auch im produzierenden Gewerbe arbeitet fast jeder dritte Arbeitnehmer. Im Vergleich zu Bayern ist die Industrie in Niederbayern durchschnittlich stark vertreten, auch wenn der Dienstleistungssektor immer mehr an Bedeutung gewinnt.

Fachkräftemangel in Niederbayern

Trotz der positiven Zahlen bleibt der Fachkräftemangel auch in Niederbayern ein gesamtwirtschaftliches Risiko. Dieser bleibt der größte Wachstumsbremser und wird sich noch verschärfen. Für gesamt Bayern wird dem Arbeitsmarkt – demographisch bedingt – bis 2030 rund eine Million Fachkräfte fehlen. Schon jetzt suchen Unternehmen abhängig vom Standort und der Branche händeringend nach Personal. Wenn herkömmliche Methoden wie Stellenanzeigen nicht mehr ausreichen, greifen Firmen immer mehr auf die Hilfe von Personalberatungen zurück. Auch Headhunter spezialisieren sich nicht nur auf Führungskräfte. Sie suchen mittlerweile gezielt nach Fachkräften.

Nicht nur die Suche nach Fachkräften wird damit komplexer, sondern auch die Form der Ansprache verändert sich. Die angesprochenen Fachkräfte wissen meist um ihre starke Position. Sie müssen als zuerst überzeugt werden, dass sich der Wechsel für sie lohnen wird. Ein respektvoller Umgang sowie gute Benefits sind erforderlich, um gute Fachkräfte anzulocken. Das Employer Branding sollte dabei nicht vergessen werden. Ein gutes Employer Branding muss mit der Unternehmenskultur übereinstimmen.

Um Fachkräfte in der eigenen Branche zu gewinnen, ist auch ein Alleinstellungsmerkmal wichtig. Globus zum Beispiel bietet Mitarbeitern zum 1. Januar 2023 zum zweiten Mal die Wahl zwischen 1,5 Prozent Lohnerhöhung und vier zusätzlichen Tagen Urlaub an. Das ist einzigartig in der Branche des Einzelhandels. Damit können sie bei potenziellen Bewerben punkten. Die Überzeugungskraft, für dieses Unternehmen zu arbeiten, wächst dadurch stark.

Trotz allem werden die Unternehmen weiterhin gute Argumente oder auch Hilfe von externen Dienstleistern brauchen, um den Fachkräftemangel in Zukunft entgegenzuwirken. Denn, wer den „War of Talents“ gewinnt, hat einen großen Wettbewerbsvorteil.

Weblinks / Quellen