28. Pfingst-Open-Air

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Hannes Beblo von „Jamaram“ kraxelte mit seinem Sax für ein Solo aufs Bühnengerüst, seine beiden Kollegen halten derweil den „Groove“.
Die Hauzenberger Band „Rusty Nail“ hatte die Besucher angeheizt, die Fans der „Hemoriders“ machten dann den Festplatz zur Tanzbühne.
Der Auftritt der Band „Jamaram“ gehörte zu den Höhepunkten am Sonntag.
Blick auf die Bühne beim Auftritt von „Jamaram“.

Das 28. Pfingst-Open-Air fand vom 29. Mai bis 31. Mai 2009 auf dem Festplatz in Hauzenberg statt.

Für weitere Informationen siehe: Pfingst-Open-Air.

Über das 28. Pfingst-Open-Air

Neuerungen

Beim 28. Pfingst-Open-Air gab es im Unterschied zum Vorjahr einige Änderungen. So lag ein Hauptaugenmerk bei der Müllproblematik: von Festivalbeginn an wurde auf einen sauberen Platz geachtet. Außerdem ist ein umfassendes System zur Mülltrennung eingeführt worden, um alles so umweltfreundlich wie möglich zu entsorgen. Beim Gelände standen Container, an denen man wie am Recyclinghof nach zehn „Fraktionen“ den Müll trennen kann. 20 freiwillige Helfer betreuten allein die Müllsammelstelle. Insgesamt waren am Wochenende zirka 400 Helfer im Einsatz, um das Festival in Bahnen zu lenken.

Außerdem wurde die Ausstattung mit Toiletten weiter erhöht und zum ersten Mal ein veganer Essensstand sowie ein vollständig biozertifizierter Stand auf dem Festival eröffnet. Neu war ebenfalls das Parkticket für Campingbusse, das den Besuchern ermöglichte, sich auch dann einen der begehrten Standplätze in unmittelbarer Nähe des Konzertbereichs zu sichern, wenn sie erst im Laufe des Freitag nachmittags anreisen. Neues gibt es auch beim „Kulturzelt“ oder der „Culture Stage“. Handelte es sich bisher um ein schönes kleines Bierzelt, haben die Helfer in den letzten Tagen ein kleines „Zirkuszelt“ aufgebaut, in dem Lesungen und Tanzkurse angeboten sowie Kurzfilme gezeigt werden.

Ein Ingenieurbüro aus Landshut ermittelte in diesem Jahr zwischen Freitag und Sonntag die Lärmbelastung zu den verschiedenen Tageszeiten. Um die Belastungen für die Anwohner möglichst gering zu halten, gab es ferner auch wieder einige Neuerungen. Die Hauptbühne blieb jedoch wegen der von Stadt und Veranstaltern in Auftrag gegebenen „Lärmprognose“ des Ingenieurbüros an ihrem Standort. Ursprünglich war gedacht, die Bühne wieder etwas zu versetzen, aber die Prognose zeigte, dass der Standort vom letzten Jahr von der Lärmbelastung her der Günstigste ist.

Die größte Änderung betraf das Zelten. Drastisch verkleinert und mit Zaun klar abgetrennt hat man die Flächen im Kurpark auf der anderen Seite der Staatsstraße. Ausgespart waren der Rocco-Park sowie der Klimapavillon. Im Gegenzug steht den Zeltern und Campern eine riesige Fläche auf den Wiesen unterhalb des Gidibauern zur Verfügung. Damit diese Plätze auch genutzt werden, fährt der Shuttlebus von Wotzdorf her immer zuerst die Gidibauer-Flächen an.

An allen drei Tagen erhielten jeweils 333 Hauzenberger Bürger mit ihrem Erstwohnsitz in der Stadt (Nachweis Personalausweis) freien Eintritt zum Festival. Jeder Hauzenberger Besucher wurde am Einlass mit seinem Personalausweis registriert und konnte nur an einem der drei Tage freien Eintritt erhalten, so dass auch gewährleistet war, dass möglichst viele davon profitieren können. Die Vergabe der Freitickets erfolgte nach dem Prinzip „wer zuerst kommt, mahlt zuerst“, eine Reservierung war nicht möglich.

Ablauf

Während sich die Veranstalter und Gäste im vergangenen Jahr über Traumwetter freuen konnten, setzten in diesem Jahr Nässe und Kälte Helfern und Besuchern zum Auftakt des Pfingst-Open-Airs zu. Erst am Pfingstsonntag blinzelte dann schließlich die Sonne zum Finale kurz auf das Festivalgelände herunter. Ansonsten war es nass und kalt wie selten zuvor beim Pfingst-Open-Air, selbst in der Nacht auf Pfingstmontag regnete es wieder. Der Stimmung hat es nicht schwer geschadet und auch dem Besucheransturm tat das keinen Abbruch. Am Freitag standen schon um 08:00 Uhr die ersten Gäste Schlange vor dem Ticketstand.

Kurz nach 15:00 Uhr eröffnete die Hauzenberger Band „Rusty Nail“ das Fest. Überhaupt waren wieder die Hauzenberger stark in das Fest eingebunden: viele Einheimische engagierten sich als Helfer oder Einweiser. Zudem startete Lokalmatador Joe Kinateder das Programm im Kulturzelt.

Voll belegt waren schnell auch zusätzliche Zeltplätze beim Gidibauern. Weil es immer wieder Regenschauer gab, verschlammte das Zeltgelände allerdings zusehends.

Fazit

Obwohl das Wetter kaum ungünstiger sein konnte in diesem Jahr, zog es nach Angaben der Veranstalter annähernd 10.000 Gäste in die Granitstadt. Damit waren die Veranstalter so gut wie ausverkauft. In den Besucherrekord mit eingerechnet sind auch die fast 1.200 Gäste aus dem Stadtgebiet Hauzenberg, die per Freikarte tageweise hineinschnuppern konnten. Täglich gab man 333 Karten umsonst an Hauzenberger aus. Am Pfingstsonntag erhöhte man das Kontingent sogar auf über 500 Gäste aus dem Postleitzahlengebiet 94051, weil wegen der Kälte manche Fans schon frühzeitig abgereist waren. Ein Trend war in diesem Jahr ebenso festzustellen: Immer mehr Hauzenberger Bürger sind beim POA anzutreffen, schauen vorbei oder helfen aktiv mit.

Während der Festivaltage hatten die Veranstalter für die Anwohner eine „Hotline“ eingerichtet. Laut den Organisatoren habe es ein paar Anrufe wegen des Lärms oder des Mülls gegeben. Beim Thema Lärm wollen nun alle Beteiligten die Auswertungen der offiziellen Messungen abwarten.

Beim Thema Umweltschutz gab es heuer eine Zusammenarbeit mit dem „Bundesamt für Naturschutz“ und „Sounds for Nature“. Die Veranstalter waren bemüht, den gesamten anfallenden Müll weitestmöglich zu trennen. Die entscheidende Neuerung: Ging es in der Vergangenheit darum, einen Sack einer bestimmten Größe mit gemischtem Müll an der Kasse abzugeben, hat dies zwar geholfen, den Festivalplatz schneller zu reinigen, gleichzeitig jedoch eine sinnvolle Mülltrennung behindert. In diesem Jahr war der zu füllende Sack deutlich kleiner, durfte allerdings ausschließlich eine bestimmte, von den Gästen selbst gewählte Müllsorte, enthalten. Nur dann gab es fünf Euro Müllpfand zurück. Weitere Neuerung: Wer eine kleine Plastiktüte voller Zigarettenkippen sammelte, erhielt an der Bar kostenlos einen Cocktail.

Neben dem neuen Müllkonzept hatte man auch die Campingflächen erweitert. Die Gidibauern-Wiese konnte fast doppelt so viele Besucher beherbergen, auf der Kurparkseite wurden andererseits die Flächen reduziert, um den Bürgern den problemlosen, offenen Zugang zum Klimapavillon und zum Kurparksee zu ermöglichen. Zufrieden zeigte sich auch das BRK: „Die Anzahl der Verletzten und Kranken ist deutlich rückläufig“, teilte Einsatzleiter Alois Dichtl mit. Am Pfingstsonntag um 18:00 Uhr zählte er 152 Patienten, von denen man knapp 30 stationär versorgen musste. Im letzten Jahr gab es zu diesem Zeitpunkt schon rund 300 Verletzte. Meist handelte es sich um Schnittverletzungen, Frakturen oder Verbrennungen.
„Das POA ist für mich das Volksfest der Jugend, bei dem die Gäste drei fröhliche und friedliche Tage unter Gleichgesinnten verbringen wollen“, meint Dichtl. „Wenn mein Sohn auf die Maidult geht, würde ich in in Sorge sein. Wenn er auf das POA geht, bin ich beruhigt“, sagt Dichtl. Allgemein zeigten sich die BRK-Leute von der Freundlichkeit und Dankbarkeit der Gäste beeindruckt. Das BRK leistete am Festplatz rund 1.000 Dienststunden, 50 ehrenamtliche Mitarbeiter waren im Einsatz.

Um die Bundesstraße zu entlasten und um den Fahrzeugverkehr innerhalb des Festplatzes zu beschleunigen, wurde die Hauptstraße dieses Jahr für die Besucher unzugänglich gemacht und der Weg zum Platz außen herum geführt, was bei nicht wenigen Besuchern auf Missgunst stieß. Im Gegenzug waren dieses Jahr wesentlich mehr und vor allem sauberere Toiletten zu finden.

Doch im Mittelpunkt stand die Musik: Deutscher Hip-Hop, amerikanischer Metal, sogar Rock aus Uruguay, namentlich „La Vela Puerca“, die schon mal für „Die Ärzte“ als Supportband dabei waren.

Programm

  • Freitag, 29. Mai
    • 15:30 Uhr: Rusty Nail
    • 16:45 Uhr: The Hemoriders
    • 18:15 Uhr: Gloria Cycles
    • 21:15 Uhr: Itchy Poopzkid
    • 22:45 Uhr: Blumentopf
  • Samstag, 30. Mai
    • 12:00 Uhr: Rainmann & Snaretom
    • 13:15 Uhr: Rock Solid Racers
    • 14:45 Uhr: Niceland
    • 16:15 Uhr: S.S.H. Orcestra
    • 17:45 Uhr: Monsters of Liedermaching
    • 19:15 Uhr: Guadalajara
    • 20:45 Uhr: Soulfly
    • 22:45 Uhr: Stereo MC’s
  • Sonntag, 31. Mai
    • 11:00 Uhr: LaBrassBanda (nicht angekündigter Spontanauftritt)
    • 12:00 Uhr: Düsenfried & the Stuffgivers
    • 13:30 Uhr: Coshiva
    • 15:00 Uhr: Bosse
    • 16:30 Uhr: Jamaram
    • 18:15 Uhr: Zdob Si Zdub
    • 20:00 Uhr: The Whitest Boy Alive
    • 21:45 Uhr: La Vela Puerca

Siehe auch

Literatur

Weblinks


Pfingst-Open-Air

Auf dem Thingplatz in Passau:
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Auf dem Festplatz in Hauzenberg:
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Im Centro Benedetto bei Straubing:
2012