Anton I. Sporer

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Anton I. Sporer (* 1847; † 1917) war ein Viechtacher Kaufmann, Bankier und Unternehmer. Er war der Sohn von Lorenz und der Vater von Anton II. Sporer. Nach ihm ist der Sporerweg in Viechtach benannt.

Leben und Wirken

Herkunft und Anfänge

Im Jahr 1879 erhielt Anton Sporer um 20.000 Mark die Krämerei und das Wohnhaus seines Vaters Lorenz Sporer im Ringviertel in Viechtach (heute Commerzbank) übergeben. Durch seine Verehelichung im selben Jahr mit Katharina, geb. Schmid (* 1854) wurde Anton Sporer zudem das Heimatrecht in Viechtach zugestanden. In der Folge erweiterte Sporer die Krämerei und eröffnete in seinem Haus ein Bankgeschäft. 1908 kaufte er das Nebenhaus (heute ebenfalls Commerzbank). Den dortigen Tuchhandel führte er weiter und baute in der Folgezeit seine beiden Häuser zum ersten Viechtacher Kaufhaus aus.

Unternehmerisches Wirken

1892 gründete Anton Sporer zusammen mit anderen Viechtachern – in einem Vertrag von 1899 zeichnen als Vertretungsberechtigte „Gareis, Sporer, Lettl, Fuhrmann“ – eine „Handelsgesellschaft Quarz-Schotterwerk Viechtach“, die das reiche Quarzvorkommen am Kleinen wie auch am Großen Pfahl ausbeuten wollte. Ihr Ziel war, „die Pfahlkies-Ausfuhr in möglichst großartigem Maßstabe zu betreiben und sind die leitenden Motive: Schaffung von Verdienst für die Arbeiter, regelmäßiger Geldzufluß zur Gemeindekassa, und erhöhter Frachtverkehr für unsere Bahn.“

Der Marktsmagistrat erlaubte den großflächigen Abbau am Kleinen Pfahl (Antonipfahl) nicht, lediglich die lose herumliegenden Pfahlkiesbrocken durften weggefahren werden. Laut Vertrag von 1897 wies die Marktgemeinde dem Schotterwerk zur Schottergewinnung zu: „a) vom kleinen Pfahl die 130 Meter lange Strecke von dem Weg bei der Antonikapelle nordwestlich bis zum dortigen Feldweg, b) vom großen Pfahl die 75 m lange, untere Partie vom Riedbach nordwestlich aufwärts“. Für jeden zur Ausfuhr gelangenden Waggon (= 200 Zentner) Schotter musste 1 Mark an die Gemeinde bezahlt werden. Außerdem wurde das Schotterwerk verpflichtet, für 1.200 Mark jährlich sämtliche Gemeindestraßen und Wege im Frühjahr und im Herbst zu beschottern. Im Jahr 1897 wurde auch eine „Rollbahn mit Pferdebetrieb“ vom Schotterwerk zum Viechtacher Bahnhof gebaut. Während 1900 noch Max Gareis als Vorstand zeichnete, wurde Anton Sporer im Jahr 1902 Vorstand der Genossenschaft, wenig später wohl Alleineigentümer.

Dass der Pfahl nicht vollständig Opfer der Schotterindustrie wurde, ist übrigens sehr frühen Naturschutzbestrebungen zu verdanken. Des Öfteren ist in den Schreiben des Marktsmagistrats, des Bezirksamts Viechtach und auch der Regierung von Niederbayern von den „schönen Gebilden“ zu lesen, die unbedingt zu erhalten seien. Die Betreiber des Quarzschotterwerks wurden mehrmals in scharfem Ton gemahnt, die vorgeschriebenen Abbaugrenzen nicht zu überschreiten.

Späte Jahre

Im November 1911 übergaben Anton und Katharina Sporer an den 1881 geborenen Sohn Anton II. Sporer. Der Tod eines weiteren Sohnes, Joseph Sporer (* 1892), im Jahr 1916 im Ersten Weltkrieg war ein schwerer Schlag für die Eltern. Nur ein Jahr später starb Anton Sporer im Alter von 70 Jahren. Stadtpfarrer Ferstl rühmte in seiner „Rede am Grabe des Wohlgeboren Herrn Anton Sporer, Kaufmann von Viechtach“ den Verstorbenen – „der kleine und doch so weitausschauende Mann mit dem großen Herzen“ – als tiefreligiösen Familienmenschen und Förderer seines Heimatortes. Der ganze Bayerische Wald sei ihm zu ewigem Danke verpflichtet, weil er die Gründung der Aktien-Gesellschaft Lokalbahn Gotteszell-Viechtach 1890 mit der Zeichnung einer hohen Summe mitermöglicht hatte. „All die 27 Jahre des Bestandes wurde er stets wieder in den Aufsichtsrat gewählt, während der Abwesenheit des Direktors waltete er als stellvertretender Vorstand, bewahrte die Gesellschaft vor unberechenbaren Schaden. Ihm galt die Devise: Freie Bahn jedem Tüchtigen!“

Literatur