BRK Viechtach

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Das BRK Viechtach wurde am 26. Juli 1911 mit 42 Mann gegründet.

Die Anfangsjahre

42 Männer „aller Stande“ haben sich am 26. Juli 1911 im Gasthof Kreutzberg in Viechtach zusammengefunden und eine „freiwillige Sanitätskolonne vom Roten Kreuz“ gegründet. Treibende Kräfte dabei waren Bezirksarzt Dr. Aldinger und Bezirksamtmann Georg Götz.

Erster Kolonnenführer war der approbierte Bader Franz Xaver Baumer. „Zum Transport wurde eine fahrbare Trage, eine so genannte Handmarie angeschafft. 1912 dann ein von Pferden gezogener zweispänniger Kasten-Krankenwagen, mit dem die Männer von der Sanitätskolonne allerdings keine rechte Freude hatten“, weiß Rettungsassistent Rudi Klingl. Die Spur des Wagens sei zu breit gewesen und das Gefährt zu schwer. Allein leer habe es 28 Zentner gewogen. Und wegen der schlechten Straßenverhältnisse sei der Wagen häufig auch stecken geblieben.

Die Zeit der Weltkriege

Eine erste Zäsur bildete die Chronik nach dem 1. Weltkrieg. Sieben Kolonnenmänner fielen. 1916 bekam die Kolonne mit Dr. Beer einen neuen Kolonnenarzt. Wenig später erhielt die Kolonne einen Einspänner-Krankenwagen.

Nach dem 1. Weltkrieg wurde das 1. Kolonnenhaus am Stadtplatz gebaut, das 1925 fertig gestellt und 1926 eingeweiht wurde. Ebenfalls im Jahr 1925 erhielt die Kolonne ihr erstes Sanitätsauto, ein Jahr später einen Adler-Krankenwagen, nachdem das Sanitätsauto bereits wieder seinen Geist aufgegeben hatte.

Einen gravierenden Einschnitt brachten auch die 1930er Jahre. „Die so genannte Gleichschaltung des Roten Kreuzes griff empfindlich in die Struktur der Kolonne ein, sie wurde allmählich zu einer stets einsatzbereiten, nahezu militärischen Einheit“, berichtet Rudi Klingl. Auch seien die meisten Kolonnenmitglieder in dieser Zeit in die Wehrmacht eingezogen worden, zehn Mitglieder fielen, drei wurden als vermisst gemeldet.

Wegen Benzinmangels mussten die Rotkreuzler wieder auf das Pferdefuhrwerk zurückgreifen. In diese Zeit fielen auch die Anschaffungen des Wanderer-Krankenwagens (1938), der 1945 an den Volkssturm Deggendorf abgegeben werden musste, und eines weiteren Einsatzfahrzeuges (1941).

Innenansicht des Krankenwagens Mercedes Diesel, der am 29. Juli 1953 in den Dienst des BRK gestellt wurde. (Foto: BRK)

Die Nachkriegszeit

Schwere Zeiten durchlebte das Rote Kreuz nach dem 2. Weltkrieg. „Viele Mitglieder waren noch in Gefangenschaft, es gab kein Benzin und vielen wurde ihr Engagement für die Kolonne während des Krieges als Nachteil angerechnet im Zuge der Entnazifizierung“, weiß der Festschrift-Beauftrage zu berichten. Doch auch Positives gibt es aus dieser Zeit zu berichten. So wurde der erste nebenberufliche Krankenwagenfahrer eingestellt und fürs BRK gab es neue Aufgaben, etwa die Betreuung der Heimkehrer, den Suchdienst und die Verteilung der Auslandsspenden an Notleidende.

Im Jahr 1951 feierte die Kolonne ihr 40-jähriges Bestehen und mit Alois Peter bekam sie einen neuen Kolonnenführer. 1954 wurde ein Sanitätszug in Teisnach gegründet, 1955 startete man mit dem Glückshafen zur Mittelbeschaffung.

Die sechziger Jahre

Im Jahr 1960 begannen die Rotkreuzler mit dem Bau eines neuen Kolonnenhauses. Es entstand an der Friedhofstraße. 1961 konnte es bezogen werden. „In diese Zeit fielen auch überörtliche Einsätze der Kolonne, so etwa beim Eucharistischen Weltkongress in München“, erzählt Rudi Klingl. Daheim gingen derweil die Einsatzzahlen leicht zurück aufgrund der zunehmenden Motorisierung der Menschen, dafür wurden die Kolonnenmitglieder vermehrt auch bei Sportveranstaltungen gebraucht. Ständig ausgebaut und verbessert wurde in den 1960er Jahren auch die Ausrüstung der Rotkreuzler. 1968 etwa wurden alle Fahrzeuge mit Funk ausgestattet.

Neuerungen in den 70ern

Die 1970er Jahre brachten zahlreiche Veränderungen. Mit der Gebietsreform 1972 wurde auch das Rote Kreuz anders aufgestellt. Aus den Kreisverbänden Viechtach und Regen wurde der Kreisverband Regen, der ehemalige Viechtacher Geschäftsführer Harald Hödl wurde Geschäftsführer des neuen großen Kreisverbandes. Und mit dem Rettungsdienstgesetz aus dem Jahr 1974 hielten die Rund-um-die-Uhr-Besatzungen aus Ehrenamtlichen an den Wochenenden Einzug im Rettungsdienst.

Die erste rollbare Trage: Darüber freuten sich zahlreiche Ehrengäste, als die Trage im Jahr 1991 angeschafft wurde.(Foto: BRK)

Rasante Entwicklung

Früher gab es unter anderem fast jedes Wochenende schwere oder gar tödliche Verkehrsunfälle, viele Verkehrstote nach Discounfällen. Heute ist dies dank höherer Sicherheitsstandards, verstärkter Alkoholkontrollen und Schulungen des BRK nicht mehr so.

Aus ehemals 42 ehrenamtlichen Rotkreuzlern ist mittlerweile ein großes Team aus ehrenamtlichen und hauptamtlichen BRKlern geworden. Momentan beschäftigt das Rote Kreuz in Viechtach 83 Hauptamtliche im Rettungsdienst und der Sozialarbeit. Der Verband hat zudem zirka 300 aktive Ehrenamtliche in der Bereitschaft, in der Wasserwacht, der Bergwacht und dem Jugendrotkreuz sowie rund 4000 Fördermitglieder im gesamten Altlandkreis Viechtach. Aus einem reinen Verein der Ehrenamtlichen ist ein Verband der Ehrenamtlichen geworden, die in bestimmten Bereichen von Hauptamtlichen unterstützt werden, wo das Ehrenamt die Aufgaben allein nicht schultern kann.

Statt Handmarie, Pferdegespann oder Wanderer-Krankenwagen stehen heute zwei Rettungswagen, ein Krankenwagen und ein Notarzteinsatzfahrzeug in den Garagen des BRK-Zentrums. Zudem hat das BRK 14 Autos für die Mitarbeiter der Sozial- und Pflegedienste. Zum Fuhrpark gehören außerdem Spezialfahrzeuge für die Berg- und Wasserrettung sowie Einsatzfahrzeuge des Katastrophenschutzes und eine Feldküche.

Stetig gewachsen ist auch die Zahl der Einsätze. 1924 etwa, so ist einer Chronik zu entnehmen, hatten die Männer der Sanitätskolonne 86 Krankentransporte zu bewältigen, 1926 bereits 168 und 1946 waren es schon 702. „Heute ist es ein vielfaches mehr. In den vergangenen Jahren hatten wir durchschnittlich zwischen 2000 und 2500 Einsätze“, berichtet Franz Lobmeier, der Leiter des BRK-Zentrums Viechtach.

100 Jahre BRK Viechtach

Das BRK Viechtach feiert 2011 das 100-jährige Jubiläum mit einem großen Fest und richtet vom 13. bis 21. August das Viechtacher Volksfest aus.

Literatur

Weblinks