Bahnhof Ulrichsberg
Der Bahnhof Ulrichsberg an der Bahnstrecke Landshut-Bayerisch Eisenstein in der heutigen Gemeinde Grafling wurde von 1877 bis 2003 von der Bayerischen Waldbahn befahren.
Geschichte
Der Waldbahnhof Ulrichsberg war die erste Bahnstation in der damaligen Gemeinde Alberting, genau 105 Höhenmeter über Deggendorf, bei Bahnkilometer 82,03. Zur Bahneröffnung am 16. September 1877 erhielt Ulrichsberg ein Empfangsgebäude der Klasse II c. Wegen des Kühbergtunnels und der vielen Einschnitte war eine Bahnmeisterei installiert.
Der Bahnhof Ulrichsberg ragte durch sein Wechselwärter- und Wasserhaus hervor. Auf der Bergfahrt mussten die Dampfloks Wasser fassen. Die Eisenbahner pumpten mittels einer Doppel-Handhebelpumpe das gesammelte Hangwasser in einen Hochbehälter. Über eine Druckleitung gelangte das Nass zum Lok-Wasserkran. Die Handpumpe diente übrigens auch den Feuerwehren der Umgebung.
Der Bahnhof Ulrichsberg war für die Waldbahn sehr bedeutend. 1878 gab die Staatsbahn einer der fünf neu gebauten D V Waldbahnloks den Namen „Ulrichsberg“. Bis zum 30. Mai 1994 lief der planmäßige Personenzughalt in Ulrichberg. Von 1994 bis 2003 wurde der Bahnhof noch als Kreuzungsbahnhof genutzt. Am 13. Dezember 2003 verließ auch der letzte Eisenbahner den Bahnhof. Das denkmalgeschützte Empfangsgebäude wurde verkauft.
Literatur
- Bernhard Rückschloß: Seit 1877 dritte Bahnstation im Gemeindegebiet Grafling In: Deggendorfer Zeitung vom 14. Dezember 2013, S. 25