Wissensinitiative Passau Plus

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Die Wissensinitiative Passau Plus ist ein Projekt zur Förderung und Intensivierung von Wissenstransfer zwischen der Universität Passau und kleinen und mittlere Unternehmen (KMU) aus der Region Ostbayern. Es wird finanziert durch Mittel der Universität Passau und des Europäischen Sozialfonds.

Ausgangssituation und Projekthintergrund

Die Region Ostbayern gehört, unter anderem durch den „Eisernen Vorhang“ historisch bedingt, zu den strukturschwächeren Gebieten Bayerns. Eine stets voranschreitende Globalisierung der Märkte erhöht den Wettbewerbsdruck und lässt zwei Faktoren immer wichtiger für einen wirtschaftlichen Erfolg werden: Humankapital und Sozialkapital in Form von Netzwerken. Dabei spielen Hochschulen und Universitäten eine wichtige Rolle. Sie garantieren durch Ihre Studienangebote einen hoch qualifizierten Humankapitalstock und leisten zudem in vielen Bereichen bedeutsame Forschungsarbeit. Jedoch verläuft der Wissenstransfer in die Wirtschaft, der über das normale Lehrangebot der Universitäten hinausgeht, aufgrund von mangelnder Vernetzung suboptimal. Der Lehrstuhl für Internationales Management von Prof. Dr. Carola Jungwirth möchte daher als Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Wirtschaft fungieren.

Zudem werden Unternehmensressourcen durch die momentane Wirtschaftssituation verstärkt zur Krisenbewältigung gebunden, so dass eine Vernetzung zwischen KMUs untereinander und KMUs mit Universitäten in den Hintergrund gestellt wird. Mit der „Wissensinitiative Passau Plus“ soll vor allem ein Wissenstransfer von der Universität zu den KMUs erfolgen, aber auch der Praxisbezug für Studentenseminare erhöht werden.

Ziele

Mit der „Wissensinitiative Passau Plus“ soll ein Netzwerk für den Wissenstransfer zwischen der Universität Passau, der IHK Niederbayern, dem Wirtschaftsforum der Region Passau und lokalen Unternehmen entstehen. Ziel dieser Vernetzung ist es, KMUs der Region fit für betriebswirtschaftliche Themen zu machen – insbesondere für den globalen Wettbewerb. Dabei soll besonders der Aufbau eines Human- und Sozialkapitalstocks intensiviert werden. Der Wissenstranser soll insofern erfolgen, indem nicht nur die Absolventen als „Produkte“ der Universität der regionalen Wirtschaft zugute kommen, sondern auch die immatrikulierten Studierenden und Doktoranden während ihres Studiums in Passau, ihre Forschungsergebnisse für regionale KMUs nutzbar machen. Gleichzeitig können die Studierenden vom in der Praxis gewonnen Wissen profitieren.

So wird die Universität Passau interessierten KMUs ermöglichen, anhand von Fallstudien und Best Practices, ihren Wissensstock wissenschaftlich fundiert, aber auch praxisnah und leicht verständlich auszuweiten und damit den unternehmerischen Fokus und die Wettbewerbsfähigkeit dieser KMUs zu stärken.

Team

Das Projektteam der „Wissensinitiative Passau Plus“ besteht aus der Universität Passau, namentlich dem Lehrstuhl für Internationales Management, der IHK Niederbayern sowie dem Wirtschaftsforum der Region Passau e.V.

Die Universität Passau stellt hierbei den Projektträger. Die Projektleitung übernimmt Prof. Dr. Carola Jungwirth als Inhaberin des Lehrstuhls für Internationales Management. Dipl.-Kfm. Robert Richard Richter und M.Sc. BA Robert Pfeffer verantworten als Projektkoordinator und stellvertretender Projektkoordinator unter anderem die Planung und Koordination der Treffen, die Leitung der in diesem Rahmen stattfindenden, studentischen Seminare sowie die Pflege des Netzwerkes. Richter kümmert sich hierbei Schwerpunktmäßig um die reibungslose Abwicklung des Projektes „Wissensinitiative Passau Plus“ sowie um die beiden bisher sehr erfolgreichen Säulen „Seminarphasen“ und „Lernen von den Besten“. Pfeffer hingegen wird vorrangig die beiden neuen Säulen „Praxisabschlussarbeiten und spezialisierte Projektseminare“ und die „Förderdatenbank“ betreuen.

Mit der Industrie- und Handelskammer Niederbayern erhält das Projekt einen kompetenten und erfahrenen Partner aus der Region, der die Kontakte zur Wirtschaft vermittelt und seine Erfahrung im Bereich der Netzwerkpflege mit einbringt. Die IHK wirkt in diesem Projekt nicht ausbildend, sondern als Netzwerkmultiplikator. Ebenfalls als Netzwerkmultiplikator fungiert das Wirtschaftsforum der Region Passau, welches einen besonders intensiven Kontakt zu Unternehmen aus der Region Passau pflegt.

Struktur

Das Projekt gliedert sich in vier Säulen: Diese sind die „Seminarphasen“, das „Lernen von den Besten“, „Praxisabschlussarbeiten und spezialisierte Programme“ und die „Förderdatenbank“.

Seminarphasen

In den „Seminarphasen“ erarbeiten Studenten im Rahmen von Seminararbeiten Fallstudien, die auf die Bedürfnisse der KMUs zugeschnitten sind. Der Wissenstransfer erfolgt von der Universität Passau zu den Unternehmen. Neben dem theoretischen Teil des Verfassens einer schriftlichen Seminararbeit nach den Regeln des wissenschaftlichen Arbeitens werden die Studenten in Gruppenarbeit Fallstudien von Unternehmen aus der Region Passau erstellen, das heißt die theoretischen Grundlagen in praxisnahe und nachvollziehbare Handlungsempfehlungen übersetzen. Die Ergebnisse werden den teilnehmenden Unternehmen dann gegen Ende des semesterbegleitenden Seminars präsentiert. Dabei wird während des gesamten Semesters ein reger Austausch zwischen Studenten und Unternehmen stattfinden, um die Praxisnähe zu gewährleisten.

Lernen von den Besten

In der zweiten Säule, „Lernen von den Besten“, geht es um Projekte von KMUs für KMUs. Das Lernen von den Besten erfolgt hier dementsprechend zwischen den KMUs untereinander. Erfolgreiche KMUs stellen ihre Erfolge vor, so dass die Teilnehmer daran partizipieren können. Der Lehrstuhl für Internationales Management übernimmt, neben der Planung und Organisation der Treffen, die „Übersetzungsarbeit“ – das heißt die Best Practices werden wissenschaftlich aufgearbeitet. Die Häufigkeit der Treffen wird sich an den Bedürfnissen und der Nachfrage durch die Unternehmen orientieren.

Praxisabschlussarbeiten

Durch die „Praxisabschlussarbeiten und spezialisierte Projektseminare“ können im Rahmen von praxisorientierten Abschlussarbeiten oder kleineren Projektseminaren spezielle betriebswirtschaftliche Probleme oder Fragestellungen der Unternehmen gezielt wissenschaftlich behandelt und zugleich praxisnah und damit leicht verständlich bearbeitet werden, um KMUs für nachhaltige Unternehmensstrategien und den Wettbewerb zu sensibilisieren. Im Rahmen der originären, theoretisch erarbeiteten Abschlussarbeit wird somit zusätzlich die praktische Bearbeitung eines Problems implementiert und aus wissenschaftlicher Sicht beleuchtet. Besonders im Rahmen dieser Säule kann speziell, in Kooperation mit den KMUs, auf unternehmensspezifische Strategien zu Überwindung von nicht-agglomerativen Nachteilen eingegangen werden.

Durch den Intermediär Universität wird während der gesamten Projektphase der „Wissensinitiative Passau Plus“ gewährleistet, dass die Unternehmen das Ziel der Vernetzung und des Aufbaus von Sozial- und Humankapital – trotz anderweitig gebundener Ressourcen in der auslaufenden Wirtschaftskrise – nicht aus den Augen verlieren.

Förderdatenbank

Im Rahmen der vierten Säule „Förderdatenbank“ soll den KMUs aus der Region der Zugang zu weiteren Finanzierungsmöglichkeiten eröffnet werden. Durch Erstellung einer Datenbank zu Fördermöglichkeiten auf EU-, Bundes-; Landes- und Kommunalebene und Unterstützung bei der Antragsstellung wird den Unternehmen aus der Region ein schnellerer, zielgenauerer und effizienterer Zugriff auf Fördermöglichkeiten gewährleistet und damit Standort- und Arbeitsplatzsicherung betrieben. Dabei wird das unübersichtliche Angebot hunderter Fördermöglichkeiten gesammelt, katalogisiert, für die Unternehmen aus der Region relevante Informationen gefiltert und in einer Online-Datenbank veröffentlicht.

Auszeichnungen

Weblinks

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