Bräuhausbach

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Der Bräuhausbach in Hals. (Foto: Warmuth)
Der Bräuhausbach in Passau. (Graphik: Umweltamt/PNP-Online)

Der Bräuhausbach ist ein 250 Meter langer Bach in Passau-Hals. Er entspringt auf der Ries, unterhalb der Gärtnerei Moser und fließt an mehreren Stellen durch Rohre. Vom einstigen Taleinschnitt, den der Bach gegraben hatte, ist heute nichts mehr zu sehen. Er gehört somit zu den kürzesten der Passauer Wasserläufe.

Brauerei

Seinen Namen verdankt der Bräuhausbach, der an mehreren Stellen durch Rohre fließt, dem einstigen Brauhaus, das bis 1927 am Fuß der Oberhauser Leite gegenüber der Pfarrkirche St. Georg stand. Dieses wurde bereits 1550 erbaut, brannte im Lauf der Geschichte jedoch mehrmals ab. Nach der Säkularisation erwarben 27 Halser Bürger die Brauerei, 1832 wurde sie versteigert. Karl Schmerold, Inhaber des „Bayerischen Löwen“, erwarb das Anwesen 1844. Im Jahr 1915 wurde in Hals das letzte Mal Bier gebraut, im Juni 1927 endete die Brauerei-Geschichte dann mit dem Abriss des Gebäudes.

Obwohl der Bach namentlich so eng mit dem Bräuhaus verbunden ist, hatte er für die Produktion keine Bedeutung. Das Wasser für das Bier bezog die Brauerei aus dem Saußbach, der mittels Pumpe und Leitung umgeleitet wurde. Das 4,50 mal 3,90 Meter große Brauwasserbecken steht noch heute am steilen Gartenhang von Berta Schilleder.

An die Brauerei-Geschichte erinnert auch noch der einstige Bräuhauskeller. 25 Meter war dieser in den Fels der Oberhauser Leite gegraben worden. Heute ist er ein sichtbares Zeichen für die Macht des scheinbar kleinen Baches, der daneben den Hang hinunterfließt: Der Keller, der mehr als 500 Jahre lang zum Lagern des Bieres verwendet wurde, ist von der Kraft des Baches so zermürbt worden, dass er vor einigen Jahren einstürzte.

Schuttauffüllung

Er ist vor vielen Jahren mit Schutt aufgefüllt worden, zum Beispiel vom Bau der Angerstraße. Fast alle Passauer Bäche sind im Oberlauf mit Schutt verfüllt worden, eine Methode, zu der man früher mangels Bauschuttdeponien griff. Heute rächt sich das: Bei starkem Regen reißen die angeschwollenen Bäche die Aufschüttungen mit, über die Unterlieger ergießt sich dann eine Flut aus Wasser, Ackererde und Schlamm.

Überschwemmung

Besonders schlimm war es 2002, im Jahr des großen Hochwassers. Starker, dauerhafter Regen ließ das Bächlein innerhalb von Sekunden anschwellen. Das Wasser kam meterhoch den Berg runter. Rasend schnell liefen anliegende Keller der voll – nicht nur mit Wasser sondern auch mit Schlamm, den der Bach mitführte.

Literatur