Wasserläufe (Passau)

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51 Bäche mit 80 Kilometern Länge ziehen sich durch das Stadtgebiet von Passau. Blau eingezeichnete Bäche sind naturnah, rot und gelb bedeutet, dass die Bäche verrohrt oder veraut sind. (Graphik:Umweltamt)

Die Passauer Wasserläufe, konkret die Gewässer dritter Ordnung, bestehen aus 51 Bächen mit 80 Kilometern Länge auf dem Stadtgebiet Passau. Diese Gewässer dritter Ordnung sind bedeutsame und wichtige Landschaftsbestandteile. Als Bach wird ein Fließgewässer üblicherweise dann bezeichnet, wenn seine Breite auf der gesamten Länge unter fünf Meter liegt.

Über die Wasserläufe

Passau hat drei Gewässer erster Ordnung. Das sind die Flüsse Donau, Inn und Ilz. Die Gaißa ist ein Gewässer 2. Ordnung, die im gleichlautenden Ortsteil in die Donau fließt. Für einen Bach aber ist die Gaißa zu groß, für einen Fluß zu klein. Die Gewässer 3. Ordnung haben so schöne Namen wie Erdbrüstbach, Höllbach, Fuchslochbach, Biebersbach oder Degelgaßwiesenbächlein. Es gibt einen Wörtherbach, einen Zieglstadlbach und sogar einen Duperbach, der auch Ochsdoblbach heißt und mit dem Oberbürgermeister nichts zu tun hat.

Nicht alle Wasserläufe sind noch naturnah. Einige Bäche sind verbaut und verrohrt und fließen unterirdisch, von den Menschen kaum noch wahrgenommen. Ein Beispiel hierfür, der sogar namensgebend für einen Ortsteil wurde, ist der Auerbach. Knapp über einen Kilometer ist er lang, aber nur die ersten 400 Meter oben am Dobelweg sehen aus wie ein Bach. Ein kleines Waldbächlein ist da zu erkennen, das aber schnell vollkommen verrohrt zur Donau geführt wird.

Ein anderer Bach, der auch den Ort bezeichnet, durch den er fließt, ist der Haibach. Er hat einst die Löwenmühle betrieben und ist heute ebenfalls ziemlich verbaut, bzw. zieht sich durch Fischteiche hindurch.

In der PNP-Serie „Alles fließt“ wurden im Jahr 2008 einige der Gewässer der dritten Ordnung in Passau vorgestellt.

Bachpatenschaften

Bachpatenschaften können von Einzelpersonen, Vereinen oder Parteien übernommen werden, besonders angesprochen sind Schulen. Aufgabe der Bachpaten ist die Pflege und Beobachtung des ihnen anvertrauten Gewässers. In jedem Frühjahr zum Beispiel wird beim „Rama dama“ Müll gesammelt. Die Bachpaten informieren zudem das Umweltamt, wenn sie größere Verschmutzungen registrieren, Vorschläge für neue Bepflanzungen oder Renaturierungsmaßnahmen haben. Im Passauer Stadtgebiet gibt es derzeit 53 Bachpaten – damit sind alle Bäche abgedeckt.

Renaturierung

Aber das städtische Bachsystem ist naturnaher als man vermutet. Dreiviertel der Bachlängen sind nicht oder kaum beeinträchtigt. Das städtische Umweltamt ist für die Gewässer zuständig. Vier Sachbearbeiter kümmern sich darum. Unter Federführung von Eric Linseisen geht es dem Amt vor allem darum, die Bäche so weit als möglich wieder zu renaturieren, ihnen ihre oft nicht mehr vorhandene Natürlichkeit zurückzugeben. Wo es geht, sollen eingebaute Schwellen oder künstliche Stufen beseitigt werden, damit auch Fische wieder freien Weg haben. Im Haushaltsplan 2008 ist z.B. eine Maßnahme am Richterbach in Rittsteig eingeplant. Den Gewässerunterhalt übernimmt der Bauhof. Er sorgt für Durchlässigkeit und Pflege.

Umweltamt

Das Umweltamt arbeitet mit einem dicken Umweltplan, in dem als Leitbild festgelegt ist, naturnahe Bach- und Aue-Abschnitte als Lebensraum und wesentlichen Landschaftsbestandteil zu erhalten und zu schützen. Im Umweltamt ist auch zu erfahren, dass die aus dem Neuburger Wald kommenden Bäche sehr sauber sind und die Bäche in Heining meist durch Rohre fließen. Die Bäche nördlich der Donau sind noch recht naturnah. In der Innstadt gibt es mit dem Mühltalbach und dem Beiderwiesbach zwei ausgebaute Wildbäche.

Übersicht

Gewässer 1. Ordnung

Gewässer 2. Ordnung

Gewässer 3. Ordnung

Literatur