Burgruine Dobl

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Die Burgruine Dobl

Die Burgruine Dobl (eigentlich Reste der ehemaligen Burg Engelsberg, später Burg Dobl) ist eine Ruine in der Marktgemeinde Winzer im niederbayerischen Landkreis Deggendorf.

Lage

Die Burgruine Dobl erhebt sich in der Ortschaft Dobl über einem schluchtartigen Tal etwa drei Kilometer südöstlich von Winzer.

Geschichte

Ursprünglich wurde das imposante Bauwerk Burg Engelsberg genannt, dem eine gleichnamige Hofmark angeschlossen war. Erst viel später bezog man sich auf den Namen Dobl, der mit der Lage der Burg in Verbindung gebracht wurde.

Urkundliche Erwähnung finden 1360 Seitz von Puchberger, der zu dieser Zeit auf dem Engelsberg saß und ab 1364 von Seifried von Puchberger abgeglöst wurde. Als Lehen des Klosters Niederaltaich belehnte Abt Altmann 1367 die Landgrafen von Hals. Später ging die Burg an die Grafen von Leuchtenberg, die 1416 die das komplette Anwesen mit Gericht, Herrschaft und Hofmark an ihren Onkel Etzel Graf von Ortenburg für 4400 ungarische Gulden verkauften. Ab 1471 folgten durch den Verkauf von Lukas von Regnolt mehrere Besitzer von niederem Adel, dem sich 1558 ein Übergang zur Herrschaft von Winzer anschloss.

Die heutige Ruine wurde im Dreißigjährigen Krieg 1647 durch Belagerer schwer beschädigt. Im Österreichischen Erbfolgekrieg wiederholte sich das Spektakel der Belagerung 1742, und somit liegt die Burg seit knapp 300 Jahren in Trümmern. Ab 1803 befand sich die Ruine im Besitz des Bayerischen Staates. Erhalten sind nur noch eine imposante Wehrmauer, die das gesamte Dobler Tal auszeichnet sowie eine zweigeschossige Burgkapelle. Sie dient heute noch als Ort der Andacht und ist den 14 Nothelfern geweiht. Ein weiterer Patron der Kapelle ist Johannes der Täufer. Zweigeschossige Burgkapellen waren im Donautal keine Seltenheit. Das Obergeschoss diente meist zu Wehrzwecken. Die gesamte Kapelle ist romanischen Ursprungs und enthält einige barocke Einflüsse in der Innenausstattung.

Die Überreste der Burg können heute von außen besichtigt werden. Für eine Besichtigung der Kapelle bedarf es der vorherigen Anmeldung bei den angrenzenden Gütlern.

Literatur

  • Michael Westerholz: Und brecht ihre starken Mauern. Burgen und Schlösser im Landkreis Deggendorf Deggendorf 1978
  • Michael Westerholz: Denn die Steine reden. Städte, Klöster, Hofmarken im Landkreis Deggendorf. Deggendorf 1979