Caspar Haneman

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Caspar Haneman (*/† unbekannt) war ein Rotthalmünsterer Goldschmied. Seine Tätigkeit fällt in die Zeit der Spätrenaissance und ist zu verfolgen von 1640 bis 1676.

Leben und Wirken

Die Familie Haneman lässt sich schon während des Dreißigjährigen Krieges in der Stadt Rotthalmünster nachweisen. Dieser Künstler hatte wiederholt für Kößlarn Aufträge erledigt. 1662 machte er „aus altem Opfersilber eine Kette von 11 lot für „Unsere Liebe Frau von Köstlarn“. 1672 wurde das Gnadenbild auf seinem angestammten Platz in der Anna-Kapelle feierlich gekrönt. Haneman fertigte eine große silberne Krone. 1676 tauschte man bei ihm einen alten Kelch gegen einen neuen.

Des Goldschmieds Sohn Andreas Haneman übersiedelte nach Rotthalmünster, wo er in drei Ehen 17 Kinder in die Welt setzte. Dabei ist zu bedenken, dass zehn bis 15 Geburten keine Seltenheit waren. Durch Witwenheirat erwarb er das begehrte Bürgerrecht des Marktes. Er wurde bürgerlicher Fassbinder im Marktflecken. Seine erste Ehe schloss Andreas Haneman am 23. September 1689 mit Agnes Stallbauer, bürgerliche Binderin. Aus dieser Ehe gingen drei Kinder hervor. Nach dem raschen Tode seiner Frau ging er im Jahre 1696 eine zweite Ehe ein (fünf Kinder). Das Trauungsbuch von Rotthalmünster erwähnt 1707 die dritte Eheschließung (neun Kinder).

Werke

Hanemann fertigte Schmuck aller Art sowie kirchliche und weltliche Geräten wie Kelche, Taufkannen, Pokale, Leuchter, Kreuze, Monstranzen und Reliquiaren. Monstranzen aus der Barock- und Rokokozeit, meist so genannte Sonnenmonstranzen, gibt es in den Rottaler Kirchen noch viele. Erhalten haben sich von seinen Arbeiten Kelche in Gambach, Hölzlberg, Schildthurn, Taubenbach und in Malching. Erwähnt sei besonders die prächtige Monstranz in Erlach aus dem Jahre 1646. Diese hochinteressante Schöpfung aus der Spät-Renaissance zeigt im Aufbau noch Anklänge an die Gotik.

Literatur