Gasthaus Goldenes Kreuz

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Das ehemalige Gasthaus Goldenes Kreuz

Das Gasthaus Goldenes Kreuz ist ein historisches, unter Denkmalschutz stehendes Gebäude in der Innstadt in Passau (Lederergasse 17).

Geschichte

Der zweigeschossige Bau mit spätbarocker Fassade, Vorschussmauer und gerader, zweiläufiger Freitreppe stammt im Kern wohl noch aus dem 15. oder 16. Jahrhundert. Die breite, repräsentative Fassade wurde um 1770 angebracht.

Das Wirtshaus Goldenes Kreuz war wohl eine wichtige Anlaufstelle für die Innschiffer. Die Bierschankgerechtigkeit ist seit dem späten 18. Jahrhundert nachweisbar, vermutlich aber älter. Bis in die Zeit des Ersten Weltkrieges gab es im Gebäude auch eine Kegelbahn. Bis 1933 dienten die Räumlichkeiten dem Gewerkschaftsbund mit seinen Organisationen, dem Volkschor und dem Orchester.

Das Gebäude wurde im April 1945 durch Artilleriebeschuss beschädigt und 1948 wiederhergestellt. Bis in die 1980er Jahre war anscheinend die Innstadt-Brauerei Besitzerin des Gebäudes. 1988 bis 1990 erfolgte der Umbau zum Pfarrzentrum der Innstadtpfarrei. Auch der Kindergarten St. Severin befindet sich auf dem ehemals zum Gasthaus gehörenden Areal.

Am Haus ist ein Schild angebracht, das folgende Aufschrift trägt: „In diesem Haus wurde am 27. März 1862 der Turnverein Passau gegründet.“ Bereits 1841 wurde hier außerdem die „Kartoffelrepublik“ gegründet, ein Vorläufer der späteren Schlaraffia Castra Batava.

Literatur

  • Michael Petzet: Denkmäler in Bayern. Band 2: Niederbayern. Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege, München 1986, ISBN 3-486-52393-7
  • Peter Morsbach, Irmhild Heckmann, Christian Later, Jörg-Peter Niemeier: Denkmäler in Bayern, Band II.25 Kreisfreie Stadt Passau. Verlag Friedrich Pustet, Regensburg 2014, ISBN 978-3-7917-2552-9
  • PNP: Die alten Rittersleut, die sich Schlaraffen nennen. In: Passauer Neue Presse vom 13.05.2017 (S. 27)