Gelbe Tonne für Passau
Die Initiative Gelbe Tonne für Passau setzt sich für die Einführung einer Gelben Tonne in der Stadt Passau ein. Der Verein wurde im Februar 2024 gegründet und hat seinen Sitz in Passau, Bayern. Co-Vorsitzende sind Antonio Kluge und Clemens Diener.
Geschichte
Im Frühjahr 2024 formierte sich die Initiative "Gelbe Tonne für Passau" aus Reihen der Studierenden der Universität Passau als Protest gegen die Abfallpolitik der Stadt.
Positionen
Die Stadt Passau setzt als Mitglied im Zweckverband Abfallwirtschaft Donau-Wald auf die Entsorgung von Leichtverpackungen über Wertstoffhöfe. Die Initiative kritisiert die hohe Klimabelastung aufgrund der PKW-Emissionen, die bei den Fahrten zum Wertstoffhof ausgestoßen werden und fordert die Einführung einer Gelben Tonne. Sie verweisen bei ihren Forderungen auf eine Studie des Umweltbundesamtes, die ein Sammelsystem mit Wertstoffhöfen als ökologisch schlechteste Lösung einstuft. Laut Initiative könnte die Sammelmenge der Leichtverpackungen verdoppelt werden durch die Einführung einer Gelben Tonne. Auch argumentiert die Initiative, dass die Wertstoffhöfe für Studierende ohne Auto schwierig zu erreichen sind und auch deshalb eine Gelbe Tonne eine anzustrebende Lösung wäre.
Die Mehrheit der Stadtratsfraktionen wie auch Oberbürgermeister Jürgen Dupper (Passau) sehen einen Systemwechsel hingegen skeptisch. So sorgt sich Dupper vor dem zusätzlich notwendigen Platz bei Einführung einer vierten Tonne, auch ein Gebührenanstieg und ein Sinken der Sortenreinheit seien möglich. Zudem sehe er eine breite Akzeptanz für das aktuelle System in der Bevölkerung und somit keinen Änderungsbedarf.
Die Initiative argumentiert, dass ein Kostenanstieg nicht zwangsläufig notwendig sei, da die Restmüllentsorgung günstiger werde aufgrund der prognostizierten sinkenden Restmüllsammelmenge im Fall eines Systems mit Gelber Tonne. Dabei verweist sie auf Landkreise wie Pfaffenhofen, die nach einem Systemwechsel an den Gebührenkosten festhalten konnten. Aber bedacht werden sollten auch die Spritkosten und der Zeitaufwand für die jetzigen Fahrten zum Wertstoffhof für die Leichtverpackungsentsorgung, auch eine Gebührenerhöhung durch einen Systemwechsel würde laut Initiative somit die Haushalte nicht mehr belasten. Eine Erhöhung der Sammelmenge sei auch unter Vorbehalt einer Verschlechterung der Sammelqualität anzustreben, denn laut Umweltbundesamtstudie sei ersteres unter ökologischen Gesichtspunkten wichtiger.
Falls sich der Passauer Stadtrat 2025 gegen eine Gelbe Tonne ausspricht, wollen die Initiatoren ein Bürgerbegehren anstreben.
Einzelnachweise
Hochschulinitiative will Bevölkerung über Gelbe Tonne informieren und Druck auf Entscheidungsträger erhöhen. Abgerufen am 27. Februar 2024.
Passauer Studenten fordern Gelbe Tonne in der Stadt (PA). Abgerufen am 27. Februar 2024.
Klimaschutz fängt vor der eigenen Haustür an. Abgerufen am 27. Februar 2024.