Gräberfeld Aholming

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Das Aholminger Gräberfeld am Ölgartenweg. (Foto: Schiller)
Im Brustbereich der frühmittelalterlichen Bestattung sind Perlen einer größeren Halskette zu erkennen.

Das Gräberfeld Aholming ist eine archäologische Fundstelle am Ölgartenweg in Aholming. Die Kreisarchäologie Deggendorf legte dort auf einem privatem Baugrundstück zwei Skelette und über 300 Befunde frei.

Funde

Nachdem im Sommer 1999 drei Häuser in der alten Isaraue errichtet worden waren, kam beim vierten Bauprojekt unerwartet ein menschlicher Schädel zum Vorschein. Bei den folgenden Untersuchungen der künftigen Straßentrasse und am Rand der Baugrube wurden fünf frühmitterlalterliche Gräber entdeckt, in denen zwei Männer und drei Frauen bestattet waren. Eine der Damen gehörte wohl der gehobenen Schicht an: Sie trug reiche Tracht, dazu goldene Bommel-Ohrringe und silberne Armringe, die seit 2002 im Deggendorfer Stadtmuseum ausgestellt sind. Für den Kreisarchäologen Dr. Karl Schmotz steht außer Frage, dass es sich hierbei um eine Hofgrablege handelt.

Insgesamt zehn Bauparzellen sind am Ölgartenweg bis 2010 archäologisch untersucht worden. Neben wenigen Gruben mit Keramikscherben und Tierknochen wurden eine große Anzahl systemlos angeordneter Pfostenspuren sowie die Überreste eines Holzbrunnens freigelegt. Diese gehören vermutlich zu einer Gerberei am Rand der Siedlung. Zwei solcher Stammbrunnen aus ausgehöhlten Baumstämmen wurden auch auf einem neuen Baugrundstück entdeckt. Ob sie aus dem frühen Mittelalter stammen, kann der Kreisarchäologe aber erst nach einer Jahresring-Untersuchung sagen. Daneben wurde eine Fülle von über 300 Befunden festgestellt sowie zwei Grablegen mit Skeletten, die Dr. Schmotz ins Frühmittelalter datiert.

Da keine Zeugnisse aus späteren Zeiten vorliegen, folgert Dr. Schmotz, dass der Ölgarten nur temorär bewohnt war, während das alte „Auhalmingen“ seit dem frühen Mittelalter kontinuierlich besiedelt ist.

Galerie

Literatur