Gräberfeld Künzing

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Sabine Watzlawik, Matthias Strigl, sabine Kunz und Tjark Osterhaus bei ihren archäologischen Untersuchungen. (Foto: Windpassinger)

Das Gräberfeld Künzing ist eine archäologische Fundstelle am östlichen Ortsausgang von Künzing. Dort wurde ein römisches Gräberfeld mit 30 Brandgräbern entdeckt. Auf dem Gelände entsteht demnächst ein Supermarkt.

Erster Fund

Dort, wo künftig Konsumenten ihre Lebensmittel einkaufen, hat die private Grabungsfirma „Arcteam“ aus Regensburg ein römisches Brandgräberfeld entdeckt. Archäologin und Grabungsleiterin Sabine Watzlawik berichtet von Keramikscherben, verbrannten Knochen, Glasfragmenten, Eisengegenständen, Brunnen, Kellern, Grubenhäusern und anderen römischen Siedlungsbefunden, auf die das Ausgrabungsteam gestoßen ist. Die kastellzeitlichen Funde lassen auf römische Brandbestattungen schließen. Nach dem damaligen Bestattungsritus wurden die Toten auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Die gefundenen Keramikscherben lassen darauf schließen, dass die menschliche Asche auf dem Gräberfeld verstreut beigesetzt wurde. Aber auch Urnenbeisetzungen konnten festgestellt werden.

An den Gefäßfragmenten konnte die Römerzeit eindeutig festgestellt werden. Die Funde werden nun gereinigt und dem Künzinger Museum übergeben. Am 2. Juni 2009 begannen die Baggerarbeiten, der Humus wurde abgetragen.

Nachdem die Arbeiten im Oktober 2009 beendet wurden, soll bis Ende Mai 2010 auf dem Gelände ein Discounter entstehen.

Zweiter Fund

Im Frühjahr 2011 wurde ein zweites Reihengräberfeld entdeckt. Es stammt aus dem frühen Mittelalter und liegt im Gewerbegebiet Bruck. Bereits in den 1960er und 1980er Jahren waren dort Knochen gefunden worden, weshalb vor dem geplanten Bau einer Schreinerei und einer Halle archäologische Untersuchungen angesetzt worden waren. Es wurden insgesamt 42 Gräber von Männern, Frauen und Kindern entdeckt.

Literatur