Gräberfeld Otzing

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Das Gräberfeld Otzing ist eine archäologische Fundstelle bei Otzing im Landkreis Deggendorf.

Funde

Im Juli 2011 wurde bei Otzing ein Grab aus der Hallstattzeit im 8. Jahrhundert v. Chr. gefunden. Die fast 3.000 Jahre alte Grabkammer ist aus Holz. Wegen der Bestattungsart gehen die Archäologen davon aus, dass es sich um das Grab eines jungen Fürsten handelt. Er wurde in einem Hügelgrab mit rund 18 Metern Durchmesser und drei Metern Höhe bestattet. Man fand ihn auf einem Brett in einer Art Wagen. Die Bretter waren reich mit Bronzenieten verziert, seine Arme angewinkelt, er hielt einen Dolch in seinen Händen. Neben und unter seinem Grab standen etwa 15 Tongefäße, reichlich Fleischvorräte, Zaumzeug, Lederbänder und Doppeljoch (Bestandteile zur Schirrung zweier Tiere). Dazu fand man eiserne Werkzeuge, Lanzenspitzen, ein Toilettbesteck, Bernstein und Textilien.

Das Grab wurde bei einer Routineuntersuchung auf dem Baugelände für den künftigen Trainingspatz des SV Otzing entdeckt. Es gehört zu einem größeren Gräberfeld, dessen Erhaltungszustand aufgrund der landwirtschaftlichen Nutzung des Gebiets sehr schlecht ist. Nur drei Gräber blieben übrig – zwei einfache Brandgräber und die besagte Grabkammer.

Entdeckt wurde das Grab von Archäologen der Archäologischen Staatssammlung München. Dorthin wurde der Grabinhalt auch gebracht, um genau analysiert werden zu können. Dort bleiben die Funde auch dauerhaft.

Neben den Tongefäßen, die aus der älteren Hallstattzeit stammen (zwischen 800 und 1.000 vor Christus), und Holzteile, die mit Bronze versehen waren, fanden die Archäologen auch Beeren und Früchte und den Hinweis auf Priemenginster. Diese Pflanze, auch Spanischer Ginster genannt, kommt in Europa nur noch im Mittelmeerraum vor, vor allem auf der iberischen Halbinsel. Sie wächst meist an sonnigen und heißen Plätzen. Ob Otzing damals so ein Standort war, darüber rätseln die Archäologen noch.

Literatur