Hartmut Lindenmeyer

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Hartmut O. G. Lindenmeyer (* 12. Mai 1939; † 7. April 2017 in Regensburg) war ein deutscher Geistlicher. Er wirkte von 1989 bis 2004 als evangelischer Pfarrer in Passau-Grubweg.

Leben und Wirken

Hartmut Lindenmeyer entstammte einer Dynastie von Pfarrern, die bis in das 17. Jahrhundert zurückreicht. In ihm steckte jedoch mehr als der Drang zur Kanzel: Er interessierte sich für Theaterwissenschaften und entwickelte ein Faible für Sprachen. Ganz oben standen Italien und insbesondere Südtirol. So ist es wenig verwunderlich, dass Lindenmeyer zunächst von 1968 bis 1980 Pfarrer in Bozen in Südtirol war – an der gleichen Stelle wie einst sein Großvater. Danach wechselte er nach Frankfurt und wirkte dort als einer der ersten Flughafenpfarrer. 1989 kam Lindenmeyer nach Passau-Grubweg, wo er die erste Pfarrstelle der Kirchengemeinde St. Johannes übernahm. Nach Grubweg brachte Lindenmeyer vielfältigste Erfahrungen aus der oberitalienischen Diaspora mit und setzte auch sonst im gesamten Evangelisch-Lutherischen Dekanat Akzente. Nach der Öffnung des Eisernen Vorhangs knüpfte er Kontakte nach Osteuropa, vor allem nach Ungarn und Rumänien, organisierte Hilfstransporte und pflegte den Austausch mit osteuropäischen Pfarrern.

Lindenmeyer liebte das Reisen und hatte das Zeug zum Alleinunterhalter gehabt. Mit seiner Reiselust hat er in Grubweg auch die Kirchengemeinde angesteckt, die mit ihm eine besondere Ära erlebte: „Kirche auf dem Weg“ lautete sein Motto. In seiner Dienstzeit kamen auch viele Aussiedler nach Deutschland, von denen die meisten evangelisch waren. Sie stellten die Kirchengemeinden vor große Herausforderungen. Lindenmeyer nahm sich der Aussiedler mit großem Engagement an, wobei ihm seine Weltoffenheit, vielfältigen Sprachkenntnisse und Kontakte nach Osteuropa zu Gute kamen. Er veranstaltete Tauffeiern für ganze Familien, leistete mit großem menschlichem Einsatz Gefängnisseelsorge und betreute dabei auch Asylbewerber, die auf ihre Abschiebung warteten. Zudem setzte er sich in Vereinen, Politik und für die Ökumene ein, zum Beispiel in der Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen. 2004 trat er in den Ruhestand.

In den letzten Jahren an den Rollstuhl gebunden, litt er zunehmend unter seiner Immobilität. Ende Dezember 2016 verschlechterte sich sein gesundheitlicher Zustand rapide, woraufhin er nach Regensburg ins Krankenhaus kam. Seine Hoffnung, wieder in seine Grubweger Wohnung zurückzukehren, blieb unerfüllt. Lindenmeyer starb am 7. April 2017 im Alter von 78 Jahren in Regensburg. Er wurde am Gründonnerstag beigesetzt.

Literatur