Heimkehrerdenkmal Grafenau

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Das Heimkehrerdenkmal Grafenauer. (Foto: Langensee)

Das Heimkehrerdenkmal Grafenau ist ein Mahnmal für Vermisste und Gefangene des Zweiten Weltkrieges auf dem Grafenauer Friedhof. Die ursprüngliche dreiteilige Stele aus dem Jahr 1953 wurde 2009 durch Granitplatten ersetzt.

Geschichte

Entstehung

Das Denkmal ist in den frühen 1950er Jahren auf Initiative des Heimkehrerverbandes (VdH) mit seinem Vorsitzenden Peter Hartmann entstanden. Unter dem Eindruck der Gräuel des Zweiten Weltkrieges und der vielen Gefangenen, die noch immer in den Internierungslagern der Siegermächte darbten, bat der 1949 gegründete VdH den Stadtrat um eine eindrucksvolle Mahntafel in Grafenau. Hans Kammerer hat das Mahnmal aus „witterungsfestem Material“ entworfen und gab 25 Tage für die Anfertigung an. Er bekam dafür 400 DM von der Stadt bezahlt, um das Aufstellen und den Zementsockel kümmerte sich der Heimkehrerverband.

Erneuerung

Als zur Vorbereitung der Namensverleihungsfeier am 29. Oktober 2009 für die „Reinhold-Koeppel-Grundschule“ die letzte Ruhestätte des Künstlers aus Waldhäuser und seiner Frau in Sichtweite der Schule interessant wurde, fiel das vernachlässigte Heimkehrerdenkmal daneben auf. Oberstudiendirektor a.D. Gert Kratzer wollte diesen Schandfleck nicht so stehen lassen und er fand in Bürgermeister Helmut Peter, Dekan Kajetan Steinbeißer, Landrat Ludwig Lankl und Rudi Sieghart vom Krieger- und Soldatenverein (KSV) Mitstreiter. Mit einem Kostenaufwand von ca. 3.000 Euro wurde von Steinmetz Günter Allesch aus Mauth ein neues Mahnmal geschaffen. Die Bemalung übernahm Rudi Ranzinger aus Kumreut.

Aussehen

Zentrale Figur der dreiteiligen Stele ist ein kahlköpfiger Mann in schlichtem Gewand, der hinter drei Reihen Stacheldraht seine Hände bittend zum Himmel streckt. Nur die Konturen werden mit roter bzw. schwarzer Farbe betont. Darunter stand beim Heimkehrerdenkmal von 1953 die Inschrift „Gedenkt der Gefangenen und Vermißten“. Flankiert wurde das zentrale Bild von Tafeln mit jeweils zwanzig Namen Gefangener und Vermisster aus Grafenau. Bei der neuen Stele wurde auf die Namen verzichtet, denn die waren schon auf dem alten Mahnmal nicht mehr zu lesen. Erster Standort für das Mahnmal war in der Kurve beim Pfarrhof, dann stand es im Nätscher-Garten unterhalb des früheren Notariats, dann wurde es in den Friedhof neben dem Koeppelgrab und direkt an die Liebl-Mauer verlegt.

Literatur