Jakobslaufen

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Die Tradition des Jakobslaufen wurde in Mörn wiederbelebt.
Die neu renovierte Jakobskapelle in Mörn.

Das Jakobslaufen ist eine Veranstaltung in Garching. Es findet nach alter Tradition am Namenstag des Apostels Jakobus, am 25. Juli, statt.

Geschichte

Der Namenstag des Apostels Jakobus hat in Garching eine besondere Bedeutung. An diesem Tag findet nach alter Tradition in der Nähe des Anwesens Mörn der „Jakobslauf“ statt. Zusätzlich zu diesem Ereignis wurde 2009 am „Jakltag“ die renovierte Jakobskapelle in Mörn gesegnet.

Wie weit die Tradition des Jakobslaufens, bei den Einheimischen „Joggaslaffa“ genannt, in Mörn zurückreicht, kann man nicht genau sagen. Der Brauch soll jedoch bereits „uralt“ sein, wie Bauern rund um den Mörnerhof berichten.

Der Mörnerhof hat bei dieser Tradition die wichtigste Rolle. Die früheren Besitzer des Anwesens Mörn errichteten im Jahr 1912 unweit ihres Hofes eine kleine Kapelle, die ebenso wie eine frühere, am gleichen Platz stehende Kapelle dem heiligen Jakobus dem Älteren geweiht wurde, der als Schutzpatron der Reisenden und Pilger gilt.

Angenommen wird, dass in der Nähe dieser Kapelle in früheren Jahrhunderten eine wichtige Straße vorbeigeführt hat, die unter den Schutz des heiligen Jakobus gestellt war. Unterstützt wird diese Theorie durch Reste einer Altstraße, die vor einigen Jahren bei Kabelarbeiten in dieser Gegend entdeckt wurden.

Über den Lauf

Jahr für Jahr trafen sich nun nach dem Neubau der Kapelle die umliegenden Bauern mit ihren Familien. Zunächst wurde gemeinsam ein Rosenkranz gebetet, dann stellten sich Kinder und Erwachsene zum „Jakobslauf“ auf, bei dem eine gewisse Strecke auf einer gemähten Wiese oder auf einem abgeernteten Feld zurückgelegt werden musste. Gestartet wurde in verschiedenen Altersklassen. Alle Teilnehmer erhielten nach Erreichen des Zieles vom „Jaklmörner“, wie der Hofname von Mörn früher einmal hieß, eine Geldmünze und wurden anschließend zum geselligen Beisammensein eingeladen.

Das „Joggaslaffa“ gestaltet sich noch immer nach dem alten Muster. Allerdings ist es inzwischen ein Privileg der Kinder und der Jugend, auf der Naturstrecke um die Wette zu rennen. Thomas Kainzmaier, der junge Bauer vom Mörnerhof, hält an der alten Tradition fest und beschenkt die Teilnehmer alle mit einer Euromünze. So auch am Jakobustag dieses Jahres. 2009 war das „Joggaslaffa“ noch mit der Segnung der renovierten Kapelle verbunden.

Bevor es allerdings an das Laufen ging, nahm Pfarrer Günter Eckl die Segnung der renovierten Kapelle vor, die in den vergangenen Jahren stark unter der direkten Nachbarschaft eines alten Ahornbaumes gelitten hatte. Thomas Kainzmaier nahm sich als Bauer von Mörn dieses erhaltenswerten kleinen Kapellenbaues an und ließ dieses Zeugnis alter Volksfrömmigkeit neu herrichten.

Nach der Kapellensegnung ging es dann für die Kinder und Jugendlichen auf das freie Feld, wo in altersmäßig abgestimmten Gruppen um die Wette gelaufen wurde. Ein geselliges Beisammensein in der ländlichen Idylle ließ den Jakobstag in alter Tradition ausklingen.

Literatur