Garching an der Alz

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Garching an der Alz
Das Wappen von Garching an der Alz


Basisdaten
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Oberbayern
Landkreis: Altötting
Höhe: 459 m
Fläche: 25,87 km²
Einwohner: 8.390 (31. Dezember 2020)
Postleitzahl: 84518
Vorwahl: 08634
Kfz-Kennzeichen:
Website: www.garching-alz.de
Erster Bürgermeister: Maik Krieger
(CSU)

Garching an der Alz ist eine Gemeinde im oberbayerischen Landkreis Altötting.

Lage

Die Gemeinde liegt im landschaftlich reizvollen Alztal, 30 km nördlich des Chiemsees und 20 km nördlich des Waginger Sees an der B 299.

Die katholische Pfarrkirche St. Nikolaus

Ortsteile

Ortsteile sind Am Winklhart, Ausleiten, Bartlehen, Berndlmühle, Brandl, Brandstätt, Bruck, Brucköd, Brunn, Brunnthal, Dorfen, Egg, Enhub, Fleck, Förgenthal, Galland, Garching a.d.Alz, Geisberg, Gloneck, Hart a.d.Alz, Harteck, Hartfeld, Hartmühle, Hausen, Hub, Hutlehen, Kaindl, Kastenstatt, Kobler, Kronberg, Kronposthub, Lacken, Langschwert, Lehen, Lex, Lindach, Loderer, Maierhofen, Matzen, Mauerberg, Maurer, Mörn, Obergarching, Oberhausen, Oberlindach, Oed, Pirzlöd, Point, Reit, Schnabling, Schönstadt, Schwarzmann, Simetsbichl, Spiegelsberg, Stecken, Steffellehen, Straß, Thalhausen, Wald a.d.Alz, Weipolding, Will, Wimm, Winkl, Winklhart, Wurasöd, Zaunbos und Zeilhub.

Die Herz-Jesu-Kirche in Garching. Foto: Luckner

Geschichte

Zahlreiche Funde belegen eine sehr frühe Besiedelung, so z.B. das Wagengrab von Hart a.d. Alz aus der älteren Hallstattzeit ca. 1250 v. Chr. (ein Fund von europäischem Rang), Hügelgräbergruppen bis aus der Zeit um 500 v. Chr., römische Münzfunde, ein 1972/1973 ausgegrabenes Reihengräberfeld, zu dem vermutlich 3 große Wirtschaftshöfe im sechsten Jahrhundert gehörten. Erstmalig urkundlich erwähnt wurde der Ort als „Govrichingen" im Jahre 798 in einem Salzburger Güterverzeichnis. Nach den Ungarnstürmen des zehnten Jahrhunderts bauten die ersten Garchinger die Kirche in Schnabling. Kaiser Konrad II. schenkte 1027 den Hartwald an das Kloster St. Peter zu Salzburg, dessen Kolonisten das heutige Ortsgebiet weitgehend urbar machten. Im Mittelalter wurde Garching zum Brennpunkt herzoglich-bayerischer und erzbischöflich-salzburgerischer Interessen wegen der Brücke über die Alz. Während dieser kriegerischen Auseinandersetzungen um die Straße nach dem salzburgerischen Mühldorf (Fresko von Heinrich Bickel am Rathaus erinnert an die Zerstörung unter Ludwig dem Kelheimer im Jahre 1218) wurde die Verbindungsbrücke mehrmals zerstört. Durch den darauf folgenden ersten Erhartinger Vertrag von 1254 kam der Ort Garching unter bayerische Herrschaft.

Die 1818 gebildete Gemeinde hieß ursprünglich Gemeinde Englsberg. Am 6. Januar 1858 erfolgte kraft Entschließung des Ministeriums des Innern die Umbenennung in Gemeinde Garching, seit 1951 Garching an der Alz.

Einen bis heute sich auswirkenden Aufschwung bewirkten 1908 der Bau der Bahnstrecke Mühldorf - Freilassing und zu Beginn der 1920er Jahre die Ansiedelung eines Zweigwerkes der Süddeutschen Kalkstickstoffwerke im Ortsteil Hart. Die Industrialisierung eröffnet Garching eine neue Welt. Zahlreiche Industriearbeiter zogen in die bis dahin relativ verträumte Alztalgemeinde und brachten neues Leben. Die 1923/1924 errichtete "Siedlung" für die Arbeiter und ihre Familien prägt noch heute die Ortsdurchfahrt und ist das heimliche Wahrzeichen der Gemeinde.

Bis auf einen Fliegerangriff wenige Wochen vor Kriegsende, der dem Bahnhofsgebiet mit seinen Gleisanlagen galt, blieb der Ort weitgehend verschont. Dennoch sorgte der Zweite Weltkrieg für eine tiefgreifende Veränderung in der Gemeindestruktur. Tausende von Heimatvertriebenen aus den verschiedensten östlichen und südöstlichen Gebieten kamen auf der Suche nach einer neuen Heimat in die Region um Garching und fanden in der Gemeinde sowie in umliegenden Orten ein neues Zuhause.

1978 wurde der Gemeinde Garching an der Alz im Zuge der Gemeindegebietsreform die Gemeinde Wald a.d. Alz angegliedert.

Gemeindewappen

Ein Gemeindewappen wird seit 1957 geführt. Figuren und Farben des Wappens enthalten zentrale Botschaften zur Geschichte der Gemeinde. Garching a. d. Alz wird urkundlich erstmals Ende des 8. Jahrhunderts genannt und war Grenz- und Brückenort zwischen dem Herzogtum Bayern und dem Hochstift Salzburg. Die direkte Verbindung von Salzburg zu dessen Exklave Mühldorf verlief über den alten Flussübergang mit Urfahr (Fähre) über die Alz. Diese Brückenfunktion kommt in der Brücke mit dem Kreuz zum Ausdruck. Besitz- und Herrschaftsrechte der wittelsbachischen Herzöge und der Erzbischöfe von Salzburg, um die es vor allem im 13. Jahrhundert manchen Streit gab, dominierten im Gemeindegebiet bis zu Beginn des 19. Jahrhunderts. Die Farben Rot und Silber (Salzburg) und Silber und Blau (Bayern) unterstreichen diese Gemengelage und das Aufeinandertreffen von salzburgischen und wittelsbachischen Interessen.

Politik

Bürgermeister

1. Bürgermeister ist Christian Mende (SPD/Die Unabhängigen). Er gewann 2014 die Stichwahl mit 63,07 Prozent gegen Annemarie Heimhilger (CSU, 36,93 Prozent). Sein Vorgänger war seit 1992 Wolfgang Reichenwallner (FW). Er durfte 2014 aus Altersgründen nicht mehr antreten.

Siehe Hauptartikel: Bürgermeister (Garching an der Alz)

Gemeinderat

Der Gemeinderat hat 20 Mitglieder (+ 1. Bürgermeister). Die Sitze verteilen sich aufgrund der Kommunalwahl 2014 wie folgt:

  • CSU: 8 Sitze (2008: 9)
  • SPD/Unabhängige: 5 Sitze + 1. Bürgermeister (2008: 3)
  • Freie Wähler (FW): 5 Sitze (2008: 5)
  • Frei ohne Partei in Wald/Alz (FOP): 2 Sitze (2008: 3)

Kultur und Sehenswürdigkeiten

  • Die neuromanische katholische Pfarrkirche St. Nikolaus wurde 1870 bis 1872 erbaut.
  • Schloss und Schlosskapelle St. Erasmus in Wald a.d. Alz. Die L-förmige Anlage vom Ende des 17. Jh. wurde mehrfach umgebaut. Die ehemalige Schlosskapelle ist seit 1909 Pfarrkirche der Pfarrei Wald an der Alz.
  • Museum für Vor- und Frühgeschichte

Bildung und Erziehung

  • Volksschule Garching (Grund- und Mittelschule)
  • Nikodem-Caro-Volksschule Hart-Wald (Grundschule), mit Schulhäusern in Hart und Wald
  • Katholischer Kindergarten Herz-Jesu
  • Katholischer Kindergarten Am Spielberg (Ortsteil Hart)
  • Katholischer Kindergarten St. Erasmus (Ortsteil Wald)
  • Evangelischer Kindergarten
  • Gemeindebücherei Garching a. d. Alz

Vereine

  • Alpenverein Garching
  • Alztaler Feuerschützen
  • Alztalschmauchers e.V. (Pfeifenclub)
  • Arbeiterwohlfahrt Garching
  • Bayerischer Bauernverband Garching
  • Brieftaubensportverein
  • CSU Garching
  • Fahrverein Alztal-Wiesmühl e.V.
  • Eigenheimerbund Garching-Hart-Schroffen
  • FFW Garching
  • Forum Garching
  • Freie Wählergemeinschaft Garching / Hart
  • Freunde u.Förderer der Volksschule Garching/Alz
  • Gartenbauverein Garching/Alz e.V.
  • Gesellschaft zur Erforschung und Erprobung Historischer Waffen e.V.
  • Gewerbe- und Handelsverein Garching/Hart
  • GLAG
  • Heimatbund Garching
  • Jugendtreff im Pfarrzentrum
  • Jugendrotkreuz Ortsgruppe Garching
  • Junge Union Garching
  • Kath. Frauenbund Garching
  • Kleintierzuchtverein "B 85" Garching
  • Krieger- und Soldatenkameradschaft Garching
  • Motorsportfreunde Garching e.V. im ADAC
  • Radsportverein Garching
  • Rosenfreunde
  • Rotes Kreuz - Ortsverband Garching
  • Rock 'n' Roll Club Boogie
  • Schützenverein Garching "Edelweiß"
  • Senioren-Union
  • SPD Garching
  • Steinheber-Club
  • Theatergruppe Garching
  • TuS Alztal
  • Türkisch-Islamischer Kulturverein und Genclerbirligi Sporkulübü e.V.
  • VdK Garching
  • Wasserwacht Garching
  • Jugendmusikkapelle
  • Alztaler
  • Kirchenchor Garching
  • Rosis Hausmusik
  • Bricats
  • Die Zündler
  • Chor Querbeet

Persönlichkeiten

  • Zu den wohl populärsten Garchinger Bürgern zählt der Wirtssohn und Metzgerknecht Joseph Wasserburger, besser bekannt als der Wirtssepperl. Er wurde 1788 in Garching geboren, gestorben 1857. Er war ein altbayerisches Original, Volkssänger, ein meisterhafter Zitherspieler, erfüllt von unbändiger Wanderlust. Er geriet ab und an mit den gestrengen Hütern des Gesetzes aneinander und entwischte auch geschickt den Diensten in Napoleons Armee. Man setzte ihm ein Denkmal im Garchinger Brunnenhof mit dem „Wirtssepperl" - Brunnen und an seiner Geburtsstätte wird der Gasthof „Zum Wirtssepperl" betrieben.
  • Der Autor Hartwig Hausdorf lebt in Garching.


Städte und Gemeinden im Landkreis Altötting
Wappen Landkreis Altoetting.png

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