Josef Deimer
Dipl.-Ing. (FH) Josef Deimer (* 29. Mai 1936 in Landshut) ist ein niederbayerischer Politiker. Er war von 1970 bis 2004 Oberbürgermeister der Stadt Landshut und ist Namensgeber des Josef-Deimer-Tunnels.
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Leben und Wirken
Josef Deimer besuchte das erzbischöfliche Knabenseminar und das Domgymnasium in Freising. In der Jugend war er ein torgefährlicher Linksaußen der Spielvereinigung Landshut. Mit 24 trat er in die CSU ein. Von 1966 bis 1970 war er Abgeordneter im Bayerischen Landtag und zwischen 1982 und 1999 Mitglied des Bayerischen Senats. Am 1. Januar 1970 wurde er in Landshut mit 33 der jüngste Oberbürgermeister der Bundesrepublik. In den folgenden Jahren wurde er jeweils mit hoher Stimmenzahl wiedergewählt – 1980 erhielt er 83,5 Prozent der Stimmen. Und als er nach 35 Jahren den Chefsessel im Landshuter Rathaus verließ, war der CSU-Mann bundesweit der dienstälteste OB. Zuletzt konnte er aus Altersgründen nicht mehr für eine weitere Amtszeit kandidieren.
Deimer hat nie Hemmungen gehabt, sich gegen die Spitzenpolitiker aufzustellen. So machte ihn die unmittelbare Nachbarschaft zu den Atomkraftwerken Isar 1 und 2 früh zu einem überzeugten Gegner der Atomenergie. „Wir können nicht Tausende von Generationen mit der Bewachung von Plutonium beschäftigen“, sagte er 1991 in einem Zeitungsinterview – und ging damit in Frontstellung gegen seine eigene Partei. Außerdem nannte er militärische Tiefflüge einen gefährlichen Unsinn.
Josef Deimer war von 1975 bis 2005 Vorsitzender des Bayerischen Städtetages, dessen Ehrenvorsitzender er seither ist, sowie von 1994 bis 2005 stellvertretender Präsident des Deutschen Städtetages. Von 1989 bis 1993 gehörte er dem Exekutivausschusses des Weltverbandes der Kommunen an. Seit 1979 leitet er als Präsident außerdem die Geschicke der Volkshochschulen in Bayern.
Auszeichnungen (Auswahl)
- Bayerischer Verdienstorden (1979)
- Bundesverdienstkreuz am Bande (1986)
- Denkmalschutzmedaille des Freistaates Bayern (1989)
- Umweltmedaille des Freistaates Bayern (1990)
- Medaille für besondere Verdienste um die kommunale Selbstverwaltung in Gold (1991)
- Bundesverdienstkreuz 1. Klasse (1993)
- Bayerische Staatsmedaille für soziale Verdienste (1996)
- Ehrensenator der Fachhochschule Landshut (1996)
- Großes Bundesverdienstkreuz (1999)
- Goldener Ehrenring der Stadt Landshut (2000)
- Bayerische Verfassungsmedaille in Gold (2002)
- Ehrenbürger der Stadt Landshut (2006)
Josef Deimer trägt zudem eine ganze Reihe von internationalen Auszeichnungen. Außerdem ist er Ehrenbürger der Stadt Sibiu (Hermannstadt) in Rumänien sowie der Stadt Schio in Italien.
Literatur
- André Jahnke: Josef Deimer: Rekordmann der Kommunalpolitik. In: Passauer Neue Presse vom 28. Mai 2011 (S. 8)
Weblinks
Vorgänger Albin Lang |
Oberbürgermeister der Stadt Landshut 1970 bis 2004 |
Nachfolger Hans Rampf |