Josef Piechl

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Josef Piechl (* 14. September 1889 in Riedern, Oberbayern; † 18. August 1961 in Mainburg) war ein Landwirt und Politiker sowie Landtags- und Reichstagsabgeordneter.

Leben und Wirken

Piechl stammte aus einer katholischen Bauernfamilie. Er besuchte die Fortbildungsschule in Waakirchen und arbeitete bis 1909 in der väterlichen Landwirtschaft sowie als Kaufmann. Von 1912 bis 1921 war er Staatsbeamter und 1914 bis 1918 Kriegsteilnehmer, dann selbständiger Landwirt und Hopfenkaufmann.

In der Weimarer Republik engagierte Piechl sich politisch im Bayerischen Bauernbund. Von 1928 bis 1932 gehörte er für die Deutsche Bauernpartei (DBP) dem Bayerischen Landtag als Abgeordneter an. Bei der Reichstagswahl vom Juli 1932 wurde Piechl in den siebten Reichstag der Weimarer Republik gewählt, in dem er den Wahlkreis 25 (Niederbayern) vertrat. Nach der Bestätigung seines Mandates bei der Reichstagswahl vom November 1932 gehörte er dem Parlament noch bis zum März 1933 an. Daneben war Piechl zweiter Vorsitzender des Bezirkstages von Mainburg sowie Gründer der Zeitung Der Hopfenbauer. 1933 wurde Piechl vorübergehend verhaftet und als „politisch unzuverlässig“ eingestuft. Er lebte danach zurückgezogen als Hopfenbauer in Mainburg.

Am 5. Mai 1945 wurde er von der amerikanischen Militärregierung zum Landrat des Landkreises Mainburg ernannt. Dieses Amt behielt er bis 1961. Außerdem nahm er 1946 am Bayerischen Verfassungsausschuss teil. Von 1946 bis 1961 war er Mitglied des Bayerischen Landtages für den Stimmkreis Kelheim-Mainburg. Politisch gehörte er nun seit 1945 der Christlich-Sozialen Union (CSU) an. Ferner war er weiterhin Hopfenbauer und Vorsitzender des Verbandes deutscher Hopfenpflanzer.

Auszeichnungen

Piechl wurde am 3. Juli 1959 mit dem Bayerischen Verdienstorden ausgezeichnet. Heute erinnert unter anderem die Josef-Piechl-Straße in Mainburg an sein Leben und seine politische Tätigkeit.

Literatur

  • Hans-Michael Körner (Hg. unter Mitarbeit von Bruno Jahn): Große Bayerische Biographische Enzyklopädie, Band 3 P-Z, K. G. Saur München 2005, ISBN 3-598-11460-5

Weblinks